Ein Hotspot der biologischen Vielfalt in Deutschland ist die Uckermark im Nordosten Brandenburgs. Die sanfte, eiszeitlich geprägte Hügellandschaft steckt voller kostbarer Lebensräume: alte Buchen- und idyllische Erlenbruchwälder, klare Seen und Bäche, Moore und Orchideenwiesen.

So beherbergt die Uckermark seit jeher einen besonderen Reichtum an Tierarten. Neben Fischotter, Biber und Sumpfschildkröte gehören See-, Fisch- und Schreiadler sowie Schwarz- und Weißstörche zum klassischen Repertoire des brandenburgischen Naturschatzes.

Ursprünglich ist die Uckermark wie fast ganz Deutschland ein Land der Laubwälder. Doch viele der ursprünglichen Wälder wurden zur Holzproduktion in eintönige Kiefern- oder Fichtenmonokulturen umgewandelt.  Dadurch sind sie anfällig für Dürre und Borkenkäfer, zudem trocknen sie den Boden weiter aus.

Im jetzigen Zustand werden viele deutsche Nadelforste die nächsten zwanzig Jahre oft nicht überleben. Im Unterschied zu natürlichen Wäldern fehlen ihnen auch die Phasen von Alter und Zerfall, also Holz, welches sich zu stehendem und liegendem Totholz wandelt und so wertvollen Lebensraum für viele Pilz- und Insektenarten bietet.

Das Ziel: „Urwald von morgen“

 See in der Zerweliner Heide (brandenburgische Uckermark) © Albert Wotke / WWF
See in der Zerweliner Heide (brandenburgische Uckermark) © Albert Wotke / WWF

Der WWF setzt sich seit über 30 Jahren dafür ein, in der Uckermark klimastabile, naturnahe Wälder und „Urwälder von morgen“ entstehen zu lassen. Gemessen an der gesamten Waldfläche Deutschlands beträgt der Flächenanteil mit natürlicher Waldentwicklung, also dem „Urwald von morgen“, derzeit lediglich 2,5 Prozent. Der WWF kämpft dafür, dass sich diese Fläche bis 2025 mehr als verdoppelt.

Bis jetzt konnte der WWF bereits 9.000 Hektar wertvolle Flächen mit Buchenwäldern, Mooren, Orchideenwiesen und Klarwasserseen gemeinsam mit einem Partner vor Ort durch Ankauf sichern.

Das WWF-Naturerbe Zerweliner Heide etwa gibt dem WWF Gelegenheit, neuer Wildnis mitten in Deutschland zum Recht zu verhelfen: Urwälder von morgen, unberührte Seen und artenreiche Moore.

Oder das Naturschutzgebiet „Damerower Wald". Dieser kuppige, von Erlenbrüchen durchsetzte und 125 Hektar große Buchenwaldkomplex wurde jahrzehntelang forstwirtschaftlich genutzt. Der WWF hat diese Nutzung beendet und Renaturierungsmaßnahmen eingeleitet.

Eine besondere Herausforderung stellt der rund 650 Hektar große Barsdorfer Forst dar. Diesen Wald, der südlich an die Tangersdorfer Heide angrenzt und bisher von monotonen Kiefernforsten geprägt war, wandelt der WWF im Laufe der nächsten Jahre durch Waldumbau und Wiedervernässung zu einem artenreichen, ungenutzten Mischwald mit standortheimischen Baumarten um.

Das tut der WWF mit ihrer Hilfe:

  • Immer wieder werden naturschutzwürdige Flächen, die direkt an WWF-Gebiete angrenzen, zum Kauf angeboten. Mithilfe Ihrer Unterstützung sind wir in der Lage, diese Naturschutzflächen rasch in unsere Obhut zu nehmen und dauerhaft als Naturparadies zu sichern.
  • Mit Ihrer Hilfe pflanzen wir Laubbäume wie Buchen und Eichen zwischen eintönige Kiefernwälder und wandeln so diese Wälder in artenreiche, klimastabile, naturnahe Mischwälder um.
  • Wir schließen Gräben und halten das kostbare Wasser so lange wie möglich in der Fläche.

So können Sie helfen

  • Moor in der Zerweliner Heide (brandenburgische Uckermark) © Albert Wotke / WWF WWF-Erlebnistour: Wilde Uckermark

    Wir treffen uns direkt auf WWF-Eigentum im Naturschutzgebiet Zerweliner Heide am Rande des Großen Petznicksees, in einer der artenreichsten Gegenden Deutschlands. Weiterlesen ...