In der Chepalungu-Region in Kenia haben die Regenfälle der so genannten kleinen Regenzeit begonnen. Perfekte Bedingungen für das Gedeihen der mehr als 30.000 Setzlinge, die einst zu einem richtigen Wald heranwachsen sollen. Zu einem Wald, in dem sich Vögel und andere Wildtiere auf natürliche Weise ansiedeln sollen. Fünf Baumschulen, die Mitglied in der Gemeindewald-Vereinigung sind, wurden für diese Aufgabe ausgewählt.

Um herauszufinden, welche Bäume den künftigen Wald bilden sollen, wurden die natürliche Vegetation und die Bodenverhältnisse vor Ort gründlich untersucht. Vorerst drei standortheimische Baumarten für die Pflanzungen wurden ausgewählt: Wilde afrikanische Olive (Olea africana), Ostafrikanischer Wacholder (Juniperus procera) und African Greenheart (Warburgia ugandensis).

In den Baumschulen wuchsen in den vergangenen Monaten mehr als 30.00 Setzlinge aus Saatgut zertifizierter Qualität und Herkunft heran. Zusammen mit Setzlingen aus bestehenden Baumschulen des Kenya Forest Service (KFS) wurden die Pflanzen an die Arbeitsgruppen verteilt. Mit dem Einsetzen der kleinen Regenzeit Anfang Oktober konnte mit dem ersten Pflanzzyklus begonnen werden. Bis Dezember 2019 sollen 25.000 Setzlinge gepflanzt werden.

Ein natürlicher Wald entsteht

Bäume in Tansania © Greg Armfield / WWF
Bäume in Tansania © Greg Armfield / WWF

Im zweiten Zyklus, in der “Großen Regenzeit” von März bis Juni 2020, sollen mindestens weitere 25.000 Bäume gepflanzt werden. Die Zahl kann problemlos auf 100.000 Bäume oder mehr erhöht werden, weitere Arten werden derzeit ausgewählt.

Die Zahl der gepflanzten Bäume und ihre Überlebensrate wird durch WWF und KFS regelmäßig genau kontrolliert. Ausfälle lassen sich nicht vermeiden. Immer wieder kommt es vor, dass Bäume trotz Pflege nicht dauerhaft anwachsen und sterben. Diese werden in der darauffolgenden Regenzeit vollständig ersetzt, aber nicht erneut als Pflanzung gezählt.

Akzeptanz bei der Gemeinde

Für die Wiederaufforstung des Chepalungu-Waldreservats wurden 100 Hektar Fläche ausgewählt und für die Bepflanzung vorbereitet. Einen Teil der Flächen konnten die lokalen Gemeinden zwei Jahre lang zum Anbau von Maniok und anderen Pflanzen nutzen. Dies erhöht die Akzeptanz und die Beteiligung bei den Menschen vor Ort und senkt die Kosten. 

Derzeit wird zusammen mit der Gemeindewald-Vereinigung ein partizipativer Wald-Managementplan ausgearbeitet, unterstützt durch den US Forest Service. Dieser wird sicherstellen, dass die Gemeinden die entstehenden Wälder weiterhin pflegen und schützen, aber auch selbst nutzen dürfen.

Weiterentwicklung des Projektes

Baumschule in Tansania © Meg Gawler / WWF
Baumschule in Tansania © Meg Gawler / WWF

Wenn die Bäume groß genug sind, darf ein Teil davon gefällt werden, Nachpflanzungen müssen aber aus den Erlösen sichergestellt werden. So erhält sich das System dauerhaft selbst. Ökologisch besonders wertvolle Bereiche der neuen und bestehenden Wälder werden vollständig aus der Nutzung genommen.

Im nächsten Schritt werden Schulen für Umweltbildung und großflächige Aufforstungen eingebunden und die teilnehmenden Gemeinden erhalten Setzlinge von Obst- und Waldbäumen zur Pflanzung auf ihrem eigenen Land außerhalb des Waldreservats. So entsteht eine Pufferzone um den Wald herum und gleichzeitig ein zusätzlicher Anreiz zur Teilnahme an dem Programm.

Im Schutz des entstehenden Waldes werden sich mit Hilfe der intensiven Management-Maßnahmen, wie Stopp der Beweidung, Feuermanagement und Pflege der Setzlinge, viele weitere Arten auf natürliche Weise ansiedeln und bald einen richtigen Wald bilden. 

So können Sie helfen

  • Flusspferd im Selous in Tansania © Michael Poliza / WWF Kenia und Tansania

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