Rindfleisch von der Weide ist selten geworden, wird aber wegen seiner besonderen Qualität geschätzt. Auf Krautsand gibt es das noch. Dem Weidefleisch von hier kommt die Elbluft zugute, das frische Gras und das entspannte Aufwachsen der Tiere in freier Natur. Das Pilotprojekt „Krautsander Naturrind für Artenvielfalt“ unterstützt diese Form der Landwirtschaft, die das Wohl der Tiere und den Erhalt der Natur im Blick hat.

Naturschutz und Landwirtschaft gehen Hand in Hand

Krautsander Naturrind © Claus-Christoph Herrmann
Krautsander Naturrind © Claus-Christoph Herrmann

Die „Krautsander Naturrind für Artenvielfalt“ stehen mindestens sechs Monate im Jahr auf der Weide. Sie kommen nur in den Stall, wenn es das Wetter verlangt. Das besondere an den Krautsander Naturrindern ist Landwirtschaft, die Tier und Natur gleichermaßen im Blick hat: Die Rinder leben in tierfreundlicher Weidehaltung und so produzieren die Landwirte Fleisch, das dam Ende der Natur zugutekommt.

Mit dem Verkauf des Krautsander Naturrind auf seiner Speisekarte unterstützt das Elbstrand-Resort diese Landwirtschaft, die Rücksicht auf die hiesige Natur nimmt. Wie immer hat Qualität ihren Preis. Aber jeder Cent, den die Landwirte mehr bekommen, kompensiert den zusätzlichen Aufwand, der für den Schutz von Arten und Lebensräumen auf Krautsand nötig ist.

Ein voller Erfolg

Die Auftaktveranstaltung vom Krautsander Naturrind im Elbstrandresort war ein voller Erfolg: Claus-Christoph Herrmann (Landwirt), Michael Reinhardt (Elbstrandresort), Ewa Ociepa (Köchin, Elbstrandressort), Beatrice Claus (WWF)
Die Auftaktveranstaltung vom Krautsander Naturrind im Elbstrandresort war ein voller Erfolg: Claus-Christoph Herrmann (Landwirt), Michael Reinhardt (Elbstrandresort), Ewa Ociepa (Köchin, Elbstrandressort), Beatrice Claus (WWF)

Das Pilotprojekt startete mit einer Auftaktveranstaltung am 10.02.2023, die mit 80 Personen ausgebucht war - 12 weitere standen auf der Warteliste. Die Gäste durften das Fleisch des „Krautsander Naturrind für Artenvielfalt“ an diesem Abend „gekocht, gegrillt und gebraten“ in verschiedenen Variationen am Buffet probieren und genießen. Hierfür wurden alle Teile des Rinds verarbeitet - das macht das Projekt so besonders. In der gemeinsamen Auswertung sind wir (Elbstrandresort, Landwirt, WWF) zu dem Ergebnis gekommen, dass die Auftaktveranstaltung ein voller Erfolg war. Wir haben uns über die große Teilnahme von Anwohnern aus Krautsand, Hotelgästen und anderen interessierten Personen gefreut. Es gab viele positive Rückmeldungen.

Seit dem 11.02.2023 werden im Restaurant Sandbank Rinderkraftbrühe, Pasta Bolognese, Gulasch und Roulade vom „Krautsander Naturrind für Artenvielfalt" angeboten.

Alle Beteiligten sind hochmotiviert die Kooperation fortzusetzen und das Pilotprojekt zum Erfolg zu bringen. Jetzt geht es darum weitere Gastronomien und Absatzmärkte für diese Marke zu finden, mit dem Ziel perspektivisch auch weitere Landwirte aus Krautsand in das Programm mit aufzunehmen.

Maßnahmen für Artenvielfalt

Landwirte, die unter der Marke „Krautsander Naturrind für Artenvielfalt“ wirtschaften, arbeiten auf mindestens 30 Prozent ihrer Flächen ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Insektiziden sowie ohne chemisch-synthetische Düngemittel. Auch die organische Düngung wird reduziert und teilweise komplett darauf verzichtet, um gesunde Lebensräume für anspruchsvolle Pflanzenarten zu schaffen. Aus einem Maßnahmenkatalog kann der Landwirt weitere Maßnahmen zum Schutz von Wiesenvögeln, nordischen Gastvögeln, Amphibien, Insekten, Fischen und wertvollen Lebensräumen auswählen.

Verpflichtend ist der Erhalt oder die Schaffung von ästuartypischen Landschaften, wie beispielsweise die Vernässung von Grünland auf fünf Prozent der Fläche und die Teilnahme an einem Pilotprojekt zum ästuartypischen Wassermanagement. Zu den Pilotprojekten gehören Maßnahmen zur Wiederanbindung von ehemaligen Prielen an Ebbe und Flut sowie die Einhaltung von ganzjährigen Mindestwasserständen in einem Gewässerabschnitt.

„Beim Krautsand Naturrind für Artenvielfalt ist der Weg meiner Produkte von mir, dem Erzeuger zum Verbraucher, denkbar kurz. Meine Fleischwaren sind Ergebnis naturfreundlicher Landwirtschaft und hohen Qualitätsanspruchs. Und das schmeckt man: guten Appetit!“

Claus-Christoph Herrmann, Landwirt auf Krautsand

  • Ästuartypsiche Lebensräume in der Wischhafener Süderelbe © Claudi Nir WWF 1 Das Naturschutzgroßprojekt Krautsand

    Der WWF Deutschland will gemeinsam mit er NABU-Stiftung die Lebens­räume an der Tideelbe im Land­kreis Stade in Niedersachsen nachhaltig schützen und neue schaffen. Weiterlesen ...