Hohe Berge, Nebelwälder und Seen – der Tabaconas Namballe Nationalpark im Norden Perus ist ein magischer Ort. Das Gebiet erstreckt sich über rund 320 Quadratkilometer und bietet Zuflucht für bedrohte Arten wie etwa den Bergtapir (Tapirus pinchaque) und den Brillenbär (Tremarctos ornatus). Tabaconas Namballe wird von engagierten Parkwächter:innen geschützt und bewahrt. Doch die Folgen von Covid-19 trafen auch diese Männer und Frauen hart – mit Schnelltests wird nun für ihren Schutz gesorgt.

Wertvolle Schutzarbeit

Die Parkwächter:innen vom Tabaconas Namballe Nationalpark leisten wertvolle Arbeit. Sie überwachen das Gebiet, erkennen mögliche Bedrohungen und leiten sofortige Schutzmaßnahmen ein. Außerdem unterstützen sie Organisationen wie den WWF bei Forschungsaktivitäten – zum Beispiel dem Aufstellen von Kamerafallen.

Doch die Ranger:innen sind nicht die einzigen Bewahrer der Natur des Gebiets. Denn in den Pufferzonen, welche die geschützten Gebiete umgeben, leben zahlreiche Gemeinden im Einklang mit der Natur. Die Familien haben ihre Aktivitäten so ausgerichtet, dass die Umwelt bestmöglich erhalten wird. Denn gerade sie sind davon abhängig, was ihnen diese Ökosysteme bieten: sauberes Wasser, Nahrung und saubere Luft.

Schnelltests sorgen für Sicherheit

COVID-Schnelltests in Peru © SERNANP / Red de Salud San Ignacio
COVID-Schnelltests in Peru © SERNANP / Red de Salud San Ignacio

Um die Schutzarbeit weiter aufrecht zu erhalten, beschlossen der Leiter des Nationalen Schutzgebiets Tabaconas Namballe zusammen mit der Organisation NCI (Nature and Culture International Peru) und dem WWF Peru 100 Schnelltests zum Nachweis von Covid-19 an das nationale Schutzgebiet Tabaconas Namballe sowie umliegende Schutzgebiete zu liefern. Außerdem unterstützen sie im Rahmen der Gesundheitskrise die Gemeinden der nördlichen Amazonaslandschaft in der Region Cajamarca.

Heimat der seltenen Rüsselnasen

Bergtapir © Juan Pratginestos / WWF
Bergtapir © Juan Pratginestos / WWF

Wie wichtig der Tabaconas Namballe Nationalpark ist, zeigt ein besonders seltener Bewohner: Der Bergtapir (Tapirus pinchaque).

Dieser ist ist die kleinste der vier Tapirarten – und die Einzige, die in den höheren Lagen der tropischen Regenwälder, den sogenannten Bergregenwäldern, lebt. Er ist am einfachsten von anderen Tapiren durch sein dickes wolliges Fell und die weißen Lippen zu unterscheiden.

Bergtapire werden auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Die Bergtapir-Population wird auf weniger als 2.500 Individuen geschätzt, mit einem anhaltenden Rückgang von mindestens 20 Prozent in den nächsten zwei Generationen (22 Jahren).

Zu den größten Bedrohungen der Tiere gehören die Zerstörung und Fragmentierung ihres Lebensraums durch die Landwirtschaft. Außerdem macht ihnen der illegale Bergbau zu schaffen, der ihre Wasserquellen verunreinigt.

WWF Deutschland

Unsere Arbeit im Tabaconas Namballe Nationalpark

Die Einkommensmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung sind beschränkt. Daher sind die Ausbreitung von Landwirtschaft und Viehzucht Risikofaktoren, die zur Abholzung in den Pufferzonen führen können. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, haben der WWF Peru und die Gemeinden nachhaltige produktive Aktivitäten entwickelt, die dazu beitragen, dass sich die lokalen Ökosysteme erholen und erhalten bleiben.

Dazu gehören die Förderung von Anbau biologischen Schattenkakaos und -kaffees, für den keine Abholzung notwendig ist und die Installation von Bienenzucht-Modulen, die den Einheimischen ein monatliches Zusatzeinkommen von bis zu 113 Euro einbringen – ganz ohne die Umwelt zu belasten.

Außerdem wurden verbesserte Küchen in den Bezirken Ihuamaca und Pueblo Libre in San Ignacio gebaut. Durch diese konnten nicht nur 50 Prozent der Kosten für Brennholz und Baumfällungen eingespart werden – sie tragen auch dazu bei, die CO2-Emissionen im Vergleich zu den vorherigen Öfen zu halbieren.

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