Viele der vorkommenden Arten sind zugleich sehr ungewöhnlich und typisch für diesen ganz speziellen Lebensraum zwischen Land und Meer, an den sie sich anpassen mussten. Die Spannweite der unterschiedlichen Lebensräume des Wattenmeeres mit den für sie jeweils typischen Arten ist groß: Während im ständig wasserbedeckten Teil des Wattenmeeres reine Meeresorganismen leben, müssen die Organismen auf den Wattflächen neben dem Meerwasser auch mit Trockenheit, Hitze, Süßwasser und mitunter sogar Eisgang zurecht kommen. Die Organismen in den Salzwiesen müssen eine gelegentliche Überflutung mit Meerwasser aushalten können, und in den Dünen kann es ganz schön trocken, sandig und nährstoffarm sein.
Insgesamt dürfte die Zahl der das Wattenmeer nutzenden Arten die 10.000 erreichen. Von diesen sind viele nur wenig bekannt und oft sehr klein, andere wie die mehr als 100 regelmäßig vorkommenden Vogelarten oder die mehr als 100 Fischarten sind größer. Oft sind diese aber auch nur wenigen bekannt – oder haben Sie schon einmal vom Knutt (einem Vogel), vom Nordseeschnäpel (einem Fisch), oder dem Halligflieder-Spitzmaus-Rüsselkäfer (einem Insekt) gehört?