Im Jahr 2025 freut sich der WWF Deutschland über weniger Abholzung im Amazonas, eine gesunkene Nachfrage nach Elfenbein und historische politische Entscheidungen zum Schutz der Natur. Eine Auswahl unserer Erfolge finden Sie hier.
Es ist ein enormer Erfolg für den Meeresartenschutz: Nach jahrzehntelangen Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände der Grünen Meeresschildkröte (Chelonia mydas) erholt.
Im Oktober 2025 wurde die weltweit verbreitete Art in der Roten Liste von „stark gefährdet“ auf „nicht gefährdet“ herabgestuft. Eine Verbesserung um gleich drei Gefährdnungskategorien!
Der Schutz von Niststränden, Maßnahmen gegen Wilderei und tödliche Beifänge sowie die enge Zusammenarbeit mit Küstengemeinden in den Lebensräumen der Schildkröten haben die Erholung der Bestände ermöglicht.
Trotzdem bleibt die Gesamtpopulation der Grünen Meeresschildkröte aber deutlich kleiner als vor der Zeit intensiver Ausbeutung. Noch immer gelten weitere fünf von sechs Meeresschildkrötenarten außerdem als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. „Die Anstrengungen zum Schutz der Meeresschildkröten dürfen nun keinesfalls nachlassen!“, betont deshalb Heike Zidowitz, Meeresartenschutzexpertin beim WWF Deutschland.
Eine sensationelle Meldung erreichte uns 2025 auch aus unserem Projektgebiet in Armenien: Zum ersten Mal wurde dort offiziell ein Jungtier des Persischen Leoparden dokumentiert, aufgenommen von Wildtierkameras, sicher begleitet von seiner Mutter.
Persische Leoparden gehören zu den seltensten Großkatzen der Welt. Die Aufnahmen des Leoparden-Nachwuchses bedeuten einen weiteren Meilenstein für den Artenschutz. Sie zeigen, dass über 20 Jahre beharrlicher Schutzarbeit wirken.
Die Vernetzung von Schutzgebieten, konsequente Anti-Wilderei-Maßnahmen, wissenschaftliches Monitoring und die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden schaffen neue Perspektiven für eine Art, von der im gesamten Kaukasus nur noch etwa 40 bis 60 Tiere leben.
Das Jungtier im Kaukasus setzt ein starkes Zeichen der Hoffnung – nicht nur für Leoparden, sondern für alle wild lebenden Tiere, die auf unseren Schutz zählen.
„Es gibt trotz aller Krisen auch in diesem Jahr große Erfolge zu verzeichnen. Dadurch zeigen wir, was mit vereinten Kräften – wenn wir alle zusammenstehen – möglich ist! Und wie sehr wir Veränderungen schaffen können, wenn wir gemeinsam dafür kämpfen und einstehen.“
Kathrin Samson, Vorstand Naturschutz WWF Deutschland
Das Schicksal der Afrikanischen Elefanten wird auch in Asien entschieden. Denn immer noch ist die Nachfrage nach Elfenbein Haupttreiber der Wilderei auf Elefanten. Dank unseres Engagements in China, Thailand und Vietnam konnten wir die Nachfrage nach Elfenbein spürbar senken und den illegalen Handel gezielt eindämmen.
In China erreichten unsere Online-Kampagnen 247 Millionen Menschen. Über 1,17 Millionen sprachen sich aktiv gegen den Kauf von Elfenbein aus.
Auch entlang zentraler Schmuggel- und Reiserouten in Südostasien zeigte die WWF-Arbeit Wirkung. In Thailand und Vietnam wurden Polizei und touristische Schlüsselakteure intensiv geschult, um Kontrollen zu stärken und den Kauf von Elfenbein durch Reisende zu verhindern.
Amazonas-Regenwald im Bundesstaat Rondônia, Brasilien. Foto: Andre Dib / WWF-Brazil
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet hat 2025 den niedrigsten Stand seit elf Jahren erreicht! Das zeigt der Jahresbericht des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung: Mit Satellitenbildern wird der Amazonas-Regenwald ständig überwacht.
Der WWF setzt sich dafür ein, dass Schutzgebiete und indigene Territorien ausgeweitet werden. Alleine im brasilianischen Amazonasgebiet hat sich die Fläche an Schutzgebieten in den letzten 20 Jahren um über 30 Millionen Hektar vergrößert. Eine Fläche fast so groß wie Deutschland. Dazu kommen indigene Territorien ähnlicher Größenordnung. Insgesamt steht in allen neun Amazonas-Ländern heute rund die Hälfte der Regenwälder unter Schutz. Das sind etwa 250 Millionen Hektar, eine Fläche siebenmal so groß wie Deutschland.
Der deutliche Rückgang der Entwaldung im Amazonas zeigt: Politischer Druck und das Engagement von Umweltorganisationen wie dem WWF können die Waldzerstörung tatsächlich bremsen – auch wenn sie noch immer alarmierend hoch ist.
Für den Klimaschutz war 2025 kein besonders gutes Jahr. Auch die Ergebnisse der diesjährigen Klimakonferenz waren ernüchternd.
Aber ein gutes Ergebnis konnte dort erzielt werden: Die brasilianische Regierung hat die Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ins Leben gerufen: Ein Fonds und ambitioniertes Finanzierungsmodell, mit dem tropische Wälder dauerhaft geschützt werden sollen. Der Fonds macht den Erhalt des Waldes wirtschaftlich wertvoller als seine Zerstörung.
Dank der Zusage zahlreicher Staaten, darunter auch Deutschland und privater Investoren, erhalten Staaten und Gemeinden mit Tropenwäldern Prämien für jeden Hektar geretteten Waldes und Abzüge für die Zerstörung. Mindestens 20 Prozent der Auszahlungen müssen direkt an indigene Völker und lokale Gemeinschaften gehen, die an vorderster Front beim Waldschutz stehen.
Der Fonds schafft erstmals eine verlässliche, langfristige Finanzierungsbasis, mit der tropische Regenwälder weltweit geschützt werden können, statt sie wirtschaftlich auszubeuten.
Hohe See: Historische Abkommen zum Schutz der Weltmeere
Künftig wird es keine Zuschüsse mehr für illegale und schädliche Fischerei geben! Und endlich kann die Hohe See – also jene zwei Drittel der Weltmeere, die außerhalb nationaler Hoheitsgebiete liegen und bis dato weitgehend unreguliert waren – wirksam geschützt werden. So kann man die beiden durchschlagenden Abkommen 2025 zusammenfassen, die den Meeresschutz für immer verändern werden.
Das UN-Hochseeschutzabkommen schafft nach jahrzehntelangen Verhandlungen erstmals international verbindliche Regeln, um die biologische Vielfalt der Hohen See zu bewahren. Das Abkommen ermöglicht die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Bisher war dies nur in nationalen Gewässern möglich. Es stärkt und vereinheitlicht Umweltverträglichkeitsprüfungen für menschliche Aktivitäten auf der Hohen See und unterstützt beim Kapazitätsaufbau.
Im September 2025 trat außerdem das erste Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) zur Einschränkung schädlicher Fischereisubventionen in Kraft. Damit endet die staatliche Unterstützung für illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei sowie für Fischerei auf bereits überfischte Bestände und jene auf der unregulierten Hohen See. Das Abkommen leistet damit einen gezielten Beitrag zur Beendung der globalen Überfischung.
„Man darf diese Abkommen durchaus als zwei der wichtigsten Umwelt-Deals der letzten Jahrzehnte bezeichnen“, so Anna Holl-Buhl vom WWF Deutschland. „Erstmals greifen sie auf globaler Ebene und geben Hoffnung, dass unsere Meere sich erholen können.“ Der WWF hatte beide historisch-globale Abkommen jahrzehntelang eng begleitet und mitverhandelt.
Unganisha: Gemeindeschutzgebiete und Wildtierkorridore verdoppelt
Die einzigartige, grenzübergreifende Naturregion Unganisha im Osten Afrikas verbindet ikonische Landschaften wie die Serengeti-Maasai Mara, den Kilimandscharo und den Amboseli-Nationalpark. Dazwischen schützen nachhaltig genutzte Gemeindeflächen und Wildtierkorridore die Wanderrouten und Lebensräume beachtlicher Bestände von Elefanten, Löwen und vieler weiterer bedrohter Arten.
Seit Start des visionären Schutzprojektes Unganisha 2018 konnte der WWF die Flächen von Gemeindeschutzgebieten und Korridoren mehr als verdoppeln. Zu ursprünglich knapp 8.550 Quadratkilometern – etwa so groß wie Kreta – kamen bis 2025 weitere 10.480 Quadratkilometer hinzu.
Der WWF unterstützt die Gemeindeschutzgebiete der Region mit Anschubfinanzierungen sowie beim Aufbau von Rangerstationen, Wasserversorgung und weiterer unverzichtbarer Infrastruktur. Allein in der Mara Siana Conservancy, einem wichtigen Korridor am östlichen Rand der Masai Mara haben wir außerdem Hunderte Kilometer Zäune abgebaut, die zuvor die Wanderwege der Wildtiere zerschnitten.
Die geschützte Natur erholt sich rasch, bedrohte Tiere wie Elefanten oder Geparde kehren zurück. Seit Mitte 2024 konnten mehr als eine Million neue Bäume gepflanzt werden, über 2.000 Hektar Land renaturiert werden; und über 1.000 Familien vor Ort profitierten von den Maßnahmen.
Künstliche Intelligenz revolutioniert den Naturschutz in vielen Bereichen und in WWF-Projekten weltweit.
Seit 2025 trainiert der WWF gemeinsam mit Partnern KI-Systeme, um Kegelrobben in der Ostsee auf Luftbildern automatisch zu erkennen. Ziel ist es, die Zählung der Tiere deutlich zu präzisieren. Denn nur ein verlässliches Monitoring zeigt, wie sich die wertvollen Robbenbestände entwickeln und liefert wichtige Hinweise auf den Zustand der Ostsee insgesamt. Diese Forschung schafft die Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen.
Doch zunächst muss die KI lernen, Robben zuverlässig von Steinen oder Wellen zu unterscheiden. Perspektivisch soll die Technologie auch beispielsweise Seegraswiesen unter Wasser erfassen – und den Schutz der biologischen Vielfalt effektiv unterstützen, weltweit und direkt vor unserer Haustür.
Trotz großer Herausforderungen – darunter die COVID-19-Pandemie, eine sich verschärfende Sicherheitslage in Ecuador sowie stark steigende Kakaopreise infolge extremer Wetterereignisse – konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern wichtige Fortschritte erzielen. Unsere Erfolge in Zahlen: Mehr als 1.400 Kleinbäuer:innen indigener und afro-ecuadorianischer Herkunft wurden in nachhaltigen Anbaumethoden geschult. Auf über 1.000 Hektar Anbaufläche entstanden rund 420 Tonnen zertifizierter Bio-Kakao. Fünf Kooperativen unterstützte der WWF beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Kakaosammelstellen. Zudem wurden über 300 Tonnen vollständig rückverfolgbarer Kakao erfolgreich nach Europa exportiert.
Ein Schlüssel zum langfristigen Erfolg ist das neu eingeführte Rückverfolgbarkeitssystem. Zusammen mit praxisnahen Schulungen hilft es den Kakaobäuer:innen, ihre Produkte transparent und entwaldungsfrei zu vermarkten und neue Absatzmärkte zu erreichen. Unternehmen in Europa ermöglicht es direkte und entwaldungsfreie Handelsbeziehungen. Das WWF-Kakaoprojekt ist ein gelungenes Paradebeispiel dafür, wie nachhaltige Lieferketten konkret funktionieren können – als Vorbild für weitere Regionen und für Unternehmen in Europa, die Verantwortung für die Herkunft ihrer Rohstoffe übernehmen wollen.
Tausende Kilogramm Geisternetze aus der Ostsee geborgen
Der WWF hat im Jahr 2025 2.300 Kilogramm Geisternetze aus der Ostsee geborgen. Als Geisternetze werden herrenlose Fischernetze bezeichnet. In Europas Meeren gehen bis zu 3.000 Tonnen Fanggeräte jährlich verloren und fischen sinnlos, wahllos und endlos weiter. Meeressäuger, die sich darin verheddern, ersticken qualvoll; und die Netze tragen zur Plastikverschmutzung der Meere bei.
Die Bergung der schweren Netze ist nicht einfach. Sie aufzuspüren auch nicht. Der WWF trainiert deshalb inzwischen eine KI, um Geisternetze mithilfe von Sonartechnik gezielt zu lokalisieren. Denn Sonardaten fallen weltweit in großen Mengen an, sowohl in Naturschutzprojekten als auch bei der Überwachung von Schifffahrtsrouten. Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich diese Daten erstmals automatisiert nach Hinweisen auf Geisternetze auswerten.
Seit Anfang 2025 ist unser Online-Portal GhostNetZero.AI für die Öffentlichkeit zugänglich. Kartierungsdaten aus aller Welt können dort eingespeist werden, um potenzielle Geisternetze per KI systematisch aufzufinden.
Deutschland ist wieder Luchsland. Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts der letzte deutsche Luchs in den bayerischen Alpen getötet worden war, leben heute wieder rund 180 Luchse in unseren Wäldern.
In unseren Luchsprojekten in Thüringen und Baden-Württemberg bauen wir mit unseren Partnern vor Ort gesunde Bestände auf, die eigenständig überlebensfähig sind und sich mit angrenzenden Luchspopulationen verbinden.
Im WWF-Projektgebiet im Thüringer Wald konnten 2025 zwei Jungtiere nachgewiesen werden: Eine Wildtierkamera dokumentierte eine Luchsmutter mit ihrem Nachwuchs. Aufgenommen in jenem Gebiet, in welchem der 2024 ausgewilderte Luchs Viorel inzwischen ein Revier besetzt hat und durchaus der Vater sein könnte.
Nachwuchs ist ein bedeutendes Erfolgszeichen für den Artenschutz. Denn er belegt, dass die ausgewilderten Tiere sich erfolgreich in ihrem neuen, alten Lebensraum etabliert haben und die Population fähig ist, aus eigener Kraft zu wachsen.
Auch in Baden-Württemberg wächst die Hoffnung weiter: Im Oberwald bei Karlsruhe wurde ein spezielles Gehege fertiggestellt, in dem Luchse aus Zoos auf die Auswilderung vorbereitet werden.
In den Annamiten, dem Grenzgebirge zwischen Laos und Vietnam ist durch die Ausweisung neuer Nationalparks ein grenzüberschreitendes Schutzgebietsnetzwerk entstanden.
Seit 2011 hatte der WWF in der artenreichen Ökoregion Wilderei und Abholzung bekämpft. 2025 kam das Projekt erfolgreich zum Abschluss. Um ganze 90 Prozent ging die Anzahl der ausgelegten Schlingfallen in dieser Zeit zurück. Patrouillen entfernten allein in Vietnam über 120.000 der grausamen Fallen und lösten mehr als 500 illegale Wilderer-Lager auf.
Auch den Konsum von Buschfleisch konnte der WWF durch Aufklärungskampagnen erheblich reduzieren.
Heute übernimmt die vietnamesische Regierung einen Großteil der Finanzierung. Gemeinsam mit nachhaltigen Lebensgrundlagen, die der WWF mit den Gemeinden aufgebaut hat, ist so die langfristige Wirkung des Projekts gesichert.
In den Wäldern Südost-Kenias finden die stark gefährdeten Tansania-Stummelaffen letzte Zufluchtsorte. Früher waren die schwarzweißen Primaten, eine Unterart der Colobus-Affen, über ganz Kenia verbreitet. Heute sind sie im Rest des Landes ausgestorben. Ihr weniger, verbliebener Lebensraum ist in kleine Waldinseln zerschnitten. Dazwischen bedeuten Straßen und Stromleitungen für die Tiere oft den Tod.
Immer wieder geht Naturschutz ungewöhnliche und einfallsreiche Wege: In Kenia bauen wir mit zusammen mit der gemeinnützigen Organisation Colobus Conservationsichere Affenbrücken, die isolierte Waldstücke verbinden. Die Brücken sehen aus wie waagerechte Strickleitern aus dickem Gummi.
Bereits 39 dieser sogenannten Colobridges werden heute von immer mehr Affen sicher genutzt und verbinden Populationen miteinander. So müssen die Primaten sich nicht mehr an Stromleitungen von Waldstück zu Waldstück hangeln. Verletzungen und Todesfälle gehen deutlich zurück, und Brücke für Brücke schützen wir so die verbliebenen Bestände der seltenen Baumakrobaten.
Weitere WWF-Naturschutzerfolge aus dem Jahr 2025
Zitrusfrüchte mit Vorbildcharakter
2025 bedeutete für EDEKA und den WWF das zehnjährige Jubiläum ihres gemeinsamen Zitrusprojektes: Was mit einer Pilotfarm begann, ist heute eines der umfangreichsten und erfolgreichsten Nachhaltigkeitsprojekte der Partnerschaft zwischen EDEKA-Verbund und WWF und ein Vorzeigeprojekt im europäischen Obst- und Gemüsesektor, an dem sich inzwischen auch Netto Marken-Discount beteiligt.
Seit 2015 arbeiten wir eng mit Produzent:innen daran, den konventionellen Anbau von Orangen, Mandarinen und Clementinen in Spanien nachhaltiger zu gestalten.
Die teilnehmenden Farmen verbrauchen 36 Prozent weniger Wasser als im spanischen Durchschnitt und 69 Prozent weniger Pestizide als vor Projekteintritt. Auf insgesamt 87 Hektar wurden Zonen zur Förderung ökologischer Vielfalt eingerichtet und unter anderem 172 Wirbeltierarten gesichtet, von denen sechs Prozent als vom Aussterben bedroht gelten.
Das Projekt gilt laut spanischem Landwirtschaftsministerium als ein „Best Practice“ Beispiel für zukunftsfähige Landwirtschaft.
Dass auch punktuelle Einsätze selbst an kleinen Bächen zum großen Ziel führen und die Natur unserer Erde stärken, beweisen das WWF-Projekt „Lebendige Flüsse“ sowie das Verbundprojekt „Fluss.Frei.Raum“ des WWF gemeinsam mit Partnern wie dem BUND und dem Landesfischereiverband Bayern. Im Rahmen der beiden Modellprojekte geben wir Bayerns Bächen und Flüssen ihre natürliche Dynamik zurück, um sie widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.
In bayerischen Fließgewässern versperrt rein rechnerisch alle 500 Meter ein Wehr, ein Absturz oder ein anderes Querbauwerk den Weg des Wassers und der Fische. Diese bauen wir nach und nach zurück, ermöglichen den Flüssen, sich wieder zu schlängeln, ihre Auen bei Hochwasser zu überschwemmen und zu durchgängigen Lebensadern für Fische zu werden.
Nachdem wir 2024 bereits fünf Flüsse und Bäche von künstlichen Barrieren befreit haben, kann seit 2025 nun auch der Wielenbach in Oberbayern wieder frei fließen. Sogar eine alte Stauanlage konnte entfernt werden.
Die Projekte liefern wichtige praktische und rechtliche Erkenntnisse, die bundesweit für die Renaturierung von Gewässern genutzt werden sollen.
Die Programmausweitung macht es den Unternehmen möglich, nachhaltigere Früchte im Preiseinstiegssegment anzubieten. Die teilnehmenden Lieferanten verpflichten sich, rund 80 Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf ihren Programmfarmen umzusetzen. Sie reduzieren beispielsweise ihren Wasserverbrauch, schützen Süßwasserressourcen vor Pestiziden und richten Schutzzonen zwischen Anbauflächen und angrenzenden Ökosystemen ein, wo beispielsweise Jaguare, Faultiere und Tigerkatzen leben. Die Früchte werden vorerst mit einem Mengenausgleichsansatz vermarktet, um die größere Verkaufsmenge kurzfristig anbieten zu können. Das bedeutet, dass die Bananen, die von Programmfarmen stammen und die Nachhaltigkeitsanforderungen des Programms umsetzen, durch Früchte von anderen Farmen der teilnehmenden Lieferanten ergänzt werden, die bisher nur die Mindestanforderungen erfüllen.
Das gemeinsame Bananenprogramm verbindet nun eine umweltfreundlichere Erzeugung mit einem günstigen Verkaufspreis und erreicht damit einen deutlich größeren Kreis an Kund:innen.
Eingrenzung der Muschelfischerei im Nationalpark Wattenmeer
Nach langen Verhandlungen einigten sich Landesregierung, Miesmuschelwirtschaft und Naturschutzverbände 2025 endlich auf ein Verbot der Besatzmuschelfischerei auf wilde Jungmuscheln am Meeresboden im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Vehement hatte der WWF darauf hingearbeitet, denn die Entwicklung natürlicher Muschelbänke in der Unterwasserwelt des Wattenmeeres wurde so verhindert. Der Besatz für die Muschelkulturen muss künftig allein von künstlichen „Saatmuschelgewinnungsanlagen“ kommen. Auch das für die Miesmuschelwirtschaft nutzbare Gebiet im Nationalpark wird auf 8 Prozent von dessen Fläche verkleinert und liegt künftig nur noch in drei statt vier Tidebecken.
Die Vereinbarung ist ein Kompromiss, durch den der Nationalpark besser geschützt wird, der aber auch für die Miesmuschelwirtschaft Vorteile bringt. Sie erhält Planungssicherheit und kann mit ihren Muschelkulturen flexibler wirtschaften.
Rückkehr der Baumeister in die argentinische Pampa
Sie sind etwa so groß wie Kaninchen, leben in weit verzweigten Bauen und prägen ganze Landschaften: Viscachas, Nagetiere aus der Familie der Chinchillas besiedelten einst die gesamte Pampa – bis sie hier komplett verschwanden. Denn lange wurden sie als Schädlinge und für ihr Fleisch bejagt, ihre Lebensräume zerstört.
Der WWF siedelt zusammen mit Partnerorganisationen die „Baumeister“ der Pampas in Argentinien wieder an. Denn sie spielen eine bedeutende Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Die Nager sind nicht nur Hauptbeutetiere für die vom Aussterben bedrohte Pampaskatze, Füchse und Pumas. Ihre Tunnel bieten auch anderen Arten einen Zufluchtsort.
Nach mehreren Umsiedelungen leben heute wieder über 400 Viscachas in der argentinischen Pampa. Kamerafallen und regelmäßige Kontrollen vor Ort lassen auf eine erfolgreiche Auswilderung schließen: Alle Tiere haben sich gut angepasst, überlebten starke Regenfälle, legten neue Baue an und erweiterten ihre Reviere. Die argentinischen Viscachas sind ein gutes Beispiel dafür, wie gezielte Wiederansiedlungen ganze Ökosysteme stärken können.
Unsere Naturschutzerfolge 2024
Im Jahr 2024 hat der WWF Luchse ausgewildert, indigene Völker unterstützt, neue Arten entdeckt und weltweit unzählige Projekte angestoßen, umgesetzt und erfolgreich abgeschlossen. Eine kleine Auswahl finden Sie hier. Weiterlesen ...
Unsere Naturschutzerfolge 2023
Im Jahr 2023 hat der WWF nach Geisternetzen gesucht, Flussdelfine gerettet, an wichtigen politischen Entscheidungen mitgearbeitet, Wälder aufgeforstet und Kropfgazellen wiederangesiedelt. Weltweit konnte der WWF in unzähligen Natur- und Artenschutzprojekten etwas bewegen! Weiterlesen ...
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