Es ist ein Meilenstein für den Artenschutz im Südkaukasus: Zum ersten Mal wurde in Armenien die Geburt eines Persischen Leoparden offiziell dokumentiert. Aufnahmen aus einer Wildtierkamera zeigen ein Weibchen mit einem Jungtier. Persische Leoparden zählen zu den seltensten Großkatzen der Welt. Die Geburt des kleinen Leoparden ist ein weiterer Erfolg von über 20 Jahren Naturschutzarbeit.

Unsere Kamerafalle zeigt den kleinen Leoparden, wie er gemeinsam mit seiner Mutter durch die Landschaft des Zangezur-Gebirges streift – gut getarnt und dennoch klar zu erkennen.

Die Gebirgskette erstreckt sich entlang der armenisch-aserbaidschanischen Grenze und bietet mit ihren abgelegenen Schluchten und ausgedehnten Wäldern ideale Rückzugsräume für scheue Wildtiere wie den Persischen Leoparden. Die Aufnahmen des Leopardenweibchens mit ihrem Jungtier stammen aus dem Zangezur-Biosphärenkomplex, einem Schutzgebietsverbund im Süden Armeniens und sind ein außergewöhnliches Naturereignis.

Persische Leoparden: Extrem selten

Leopardenjunges in der Kamerafalle © WWF Kaukasus
Leopardenjunges in der Kamerafalle © WWF Kaukasus

Persische Leoparden sind die weltweit größte Unterart der Leoparden. Sie gelten laut Roter Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“.

Im gesamten Kaukasus wird ihre Zahl derzeit nur noch auf 40 bis 60 Tiere geschätzt. Sie leben weit verstreut und ohne stabilen Austausch zwischen den einzelnen Individuen. Die nun dokumentierte Geburt ist deshalb ein ganz besonderes Ereignis und ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft der bedrohten Art.

Die sensationellen Aufnahmen des Leopardenweibchens mit ihrem Jungtier zeigen außerdem:

Dank langjähriger Schutzarbeit bieten die Berge rund um das Zangezur-Gebirge heute wieder ausreichend Rückzugsräume und Nahrung, um dem Leoparden-Nachwuchs eine Chance zu geben.

Erfolg nach über 20 Jahren Schutzarbeit

Seit über 20 Jahren setzt sich der WWF gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern im Südkaukasus dafür ein, die Lebensräume der Leoparden zu schützen, miteinander zu vernetzen und überlebensfähige Bestände der Persischen Leoparden wiederherzustellen.

Dazu gehören grenzübergreifend die Ausweisung großflächiger Schutzgebiete, die Bekämpfung der Wilderei, ein systematisches Wildtiermonitoring in Kooperation mit der Humboldt Universität Berlin sowie der Aufbau stabiler Beutetierbestände.

Wir arbeiten eng mit den lokalen Gemeinden um die Schutzgebiete zusammen und zum Beispiel mit der IUCN/SSC Cat Specialist Group, der Fachgruppe der Artenschutzkommission, die sich speziell mit der Erforschung und dem Schutz von Wildkatzen beschäftigt.

Jungtiere auch in Aserbaidschan

Leopardenmutter mit Jungtier in Aserbaidschan © WWF Kaukasus
Leopardenmutter mit Jungtier in Aserbaidschan © WWF Kaukasus

Auch aus dem benachbarten, aserbaidschanischen Teil des Zangezur-Gebirges, ebenfalls WWF-Projektgebiet, gibt es bereits seit ein paar Jahren Zeichen der Hoffnung: 

Zuletzt wurden hier sieben Leoparden nachgewiesen, darunter fünf Jungtiere – so viele wie nie zuvor seit Beginn des WWF-Monitorings im Jahr 2002. 

Auf dieser Seite der Gebirgskette gibt es regelmäßig Leopardennachwuchs  und die hier aufgewachsenen Jungtiere wandern bereits in unbesetzte Reviere ab. Die junge Leopardengeneration etabliert sich und bildet damit eine wichtige Grundlage für den Aufbau eines gesunden, überlebensfähigen Leopardenbestandes im Südkaukasus.

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