Das Mesoamerikanische Riff erstreckt sich entlang der gesamten Küste von Belize bis in die Nachbarländer Mexiko, Guatemala und Honduras. Es beherbergt eine Vielzahl von marinen und Küsten-Ökosystemen, darunter Korallen, Mangroven und Seegraswiesen. Hier gibt es mehr als 60 Korallenarten, über 500 Fischarten sowie mehrere gefährdete Meeresarten, darunter Meeresschildkröten und Walhaie.
Die Küsten- und Meeresgebiete von Belize sind das Rückgrat der Wirtschaft und Kulturgut des Landes. Hier liegt das Herz des Mesoamerikanischen Riffs – dem größten grenzüberschreitenden Korallenriffsystem der Welt und Hotspot mariner Biodiversität. Doch die Küstenregion gerät zunehmend unter Druck – und mit ihr die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort.

Innerhalb des Mesoamerikanischen Riffs ist der Southern Belize Reef Complex eine entscheidende Region, wenn es um den Erhalt lebensfähiger Populationen gefährdeter Arten geht, darunter die Echte Karettschildkröte, der Große Hammerhai, das Morelet-Krokodil und die Antillen-Seekuh. Die Region ist aber nicht nur ein Juwel mariner Biodiversität, sondern bietet mit seinen Riffen, Mangroven und Seegraswiesen auch Schutz vor extremen Wetterereignissen für die lokale Bevölkerung und Küste.
Seegras, Mangroven, Korallen – ein ökologischer Dreiklang

Seegraswiesen sind eng mit anderen Ökosystemen wie Mangroven und Korallenriffen verbunden. Meeressäuger, Meeresschildkröten und viele Fischarten wandern je nach Lebensphase und Saison zwischen den Lebensräumen hin und her. Finden Fische optimale Bedingungen vor, wirkt sich das nachweislich positiv auf das Wachstum der einzelnen Tiere und auf die Entwicklung von Fischpopulationen aus. Gemeinsam sichern diese Ökosysteme so die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region.
Eine Region unter Druck

Doch das geht nur, wenn die Ökosysteme gesund sind und bleiben. Aber wie viele andere Küstenregionen steht auch dieses Gebiet unter wachsendem Druck durch menschliche Aktivitäten wie unregulierte, nicht nachhaltige Bautätigkeiten (zum Beispiel Hotelbauten) entlang der Küste und in den Lagunen. Durch die Abholzung von Mangrovenwäldern wurden bereits schätzungsweise 17,3 Prozent der Mangrovenwälder der Region zerstört.
Nicht nachhaltige Fischereipraktiken und der Schiffsverkehr bedrohen ebenfalls die reiche Artenvielfalt und die lebenswichtigen Ökosystemleistungen des Southern Belize Reef Complex. Gleichzeitig stellt der Klimawandel die Region durch den Anstieg des Meeresspiegels, steigende Meerestemperaturen und die zunehmende Versauerung der Meere, sowie immer häufigere und intensivere Stürme vor enorme Herausforderungen.
WWF-Projekt für Küsten und Menschen
Der WWF Deutschland möchte der weiteren Zerstörung der Ökosysteme in dieser faszinierenden und gleichzeitig von der Klimakrise besonders bedrohten Region entgegenwirken. Im Rahmen des Projekts, das von November 2024 bis 2029 läuft und vom Blue Action Fund gefördert wird, hat der WWF Deutschland konkrete Ziele formuliert und Maßnahmen entwickelt, die vor Ort umgesetzt werden sollen. Besonders wichtig dabei: Die Menschen vor Ort sollen von den Maßnahmen ebenso profitieren wie die Artenvielfalt.
Der WWF Deutschland arbeitet in diesem Projekt eng mit dem WWF Mesoamerica und der lokalen NGO Southern Environmental Association (SEA) sowie Humana People to People zusammen. SEA ist als co-managing Partner von zwei der fünf Meeresschutzgebiete für das verbesserte Management und den direkten Kontakt zu Fischern und lokalen Ressourcennutzern ein wichtiger Partner für das Projekt, während Humana People to People Belize die Aktivitäten zum Aufbau alternativer nachhaltiger Einkommensquellen unterstützt.
Die Hauptziele des Projektes sind:

- Etablierung eines effektiven Managements von vier bestehenden Meeresschutzgebiete im Southern Belize Reef Complex.
- Ausweisung eines weiteren Meeresschutzgebietes: Die Placencia Lagoon mit ihren ausgedehnten Seegraswiesen und Mangroven.
- Sicherung einer nachhaltigen Lebensgrundlage für die Bevölkerung.
- Wiederherstellung von Seegraswiesen, Mangroven und Korallen zum Schutz der Küsten und zur Anpassung an den Klimawandel. Korallen werden unter anderem rund um die Insel Laughing Bird Caye wiederhergestellt.
Die Projektgebiete im Detail
Die Projektmaßnahmen fokussieren sich auf die drei wichtigsten Küstenökosysteme im Herzen des Mesoamerikanischen Riffs: Korallenriffe, Mangroven und Seegraswiesen. Der WWF konzentriert sich dabei auf die folgenden fünf Gebiete:
„All diese Schritte sind wichtig, um diese wertvollen Ökosysteme im Herzen des Mesoamerikanischen Riffs zu erhalten. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung erfordern nicht nur erhebliche finanzielle Mittel und ein effektives Management, sondern vor allem auch engagierte Mitarbeiter:innen vor Ort, die mit der lokalen Bevölkerung an einem Strang ziehen. Deshalb werden für die Restaurierung von Korallen, Mangroven und Seegraswiesen Mitglieder der lokalen Gemeinden eng eingebunden und in den entsprechenden (Restaurierungs- und wissenschaftlichen Monitoring-) Techniken ausgebildet.“
Dr. Janne Rohe, Projektleiterin WWF Deutschland
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Weitere Informationen
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