Wilderei, der Ausbruch einer tödlichen Seuche, sowie extreme Winter haben die Bestände der Mongolischen Saiga Antilopen in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt dramatisch reduziert, zuletzt auf lediglich 3.400 Tiere. Heute gibt es wieder mehr als 23.000 Mongolische Saigas. Langjährige Schutzbemühungen zahlen sich aus, die Bestände haben sich großartig erholt!
Jedes Jahr stellen sich Expert:innen des WWF Mongolei gemeinsam mit lokalen Saiga-Schützer:innen und staatlichen Naturschutzbehörden der anspruchsvollen Aufgabe, den Bestand der Mongolischen Saigas in einem riesigen Verbreitungsgebiet in der westlichen Mongolei zu ermitteln.
Die jüngsten Zahlen geben Anlass zur Freude: 23.215 Saiga Antilopen leben 2025 wieder in der Mongolei. Das sind wesentlich mehr als bei der letzten Zählung 2023. Damals boten 15.540 Tiere bereits Grund zum Aufatmen. Nun sind die Bestände nochmals um bemerkenswerte 49 Prozent angewachsen. Dieser Erfolg unterstreicht die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen des WWF Mongolei in Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Akteuren.
Saiga-Antilopen erobern mongolische Weiten zurück
Ein weiterer Erfolg: Die Saiga-Antilopen haben ihr Verbreitungsgebiet in den letzten Jahren erheblich nach Norden ausgeweitet. Davon profitiert auch eine relativ isolierte Population der mongolischen Saiga im Tal des Khyargas-Sees im Westen der Mongolei, die auf 635 Individuen angestiegen ist. „Während der letzten beiden Zählungen wurden außerdem keine kranken oder toten Tiere mehr gefunden. Das war nicht immer so“, berichtet Markus Radday, Asien-Referent beim WWF Deutschland.
Gefährdung trotzdem nicht gebannt
Doch noch immer können harte Winder, Dürren, Überweidung, Wilderei und Infektionskrankheiten den Tieren gefährlich werden und verheerende Auswirkungen auf die nach wie vor gefährdete Population der Mongolischen Saiga haben. Dazu kommen ambitionierte Pläne der mongolischen Regierung für den Ausbau von Straßen und Schienen, welche die abgelegenen Lebensräume zerschneiden werden. Deshalb ist es nach wie vor wichtig, die Schutzbemühungen aufrecht zu erhalten und auszubauen.
Neue Schutzgebiete für die Saigas
Saigas brauchen viel Platz – und einen geschützten Lebensraum. Seit Januar 2021 konnte der WWF erreichen, dass insgesamt drei Gebiete in der West-Mongolei mit 258.000 Hektar in lokale Schutzgebiete aufgenommen wurden. Das gesamte Saiga-Gebiet umfasst zirka vier Millionen Hektar, von denen nun 2,24 Millionen Hektar – und damit mehr als die Hälfte – unter Schutz stehen. Neben staatlichen Ranger:innen überwachen zwölf freiwillige Hirtenranger aus der Region das Gebiet und melden Wildereifälle der Polizei.
Der WWF unterstützt die Saiga-Ranger und arbeitet eng mit den lokalen Gemeinden zusammen, um die Lebensräume der Antilopen zu erhalten und Wilderei zu verhindern. Wir richten darüber hinaus regelmäßig Winterfutterplätze ein und sanieren Wasserquellen. Um den Quellaustritt herum werden dafür Schutzzäune errichtet. Sie schützen die Stelle, an der das Wasser aus dem Boden austritt, sodass sie nicht von Viehherden zertreten und verschmutzt werden.
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Saiga-Antilopen Die kleinen Steppenantilopen waren einst weit verbreitet. Während der Eiszeiten kamen sie sogar in Mitteleuropa vor. Weiterlesen ...