Kaum eine andere Tiergruppe hat so die Weltpolitik beeinflusst wie die Wale – bis heute. Gemeinsam mit Delfinen und Tümmlern gehören die Riesen der Meere zur Ordnung der Waltiere (Cetacea). Der Begriff "Cetacea" ist eine Wortzusammenstellung aus dem griechischen ketos für "Seeungeheuer" und dem lateinischen cetus für "großes Meerestier".
Sie gehören zu den Säugetieren, die vor etwa 50 Millionen Jahren die Ozeane als Lebensraum eroberten. Im Laufe der Evolution entwickelten sich die Nasenlöcher zu Blaslöchern an der Kopfoberseite. Der Körper wurde stromlinienförmig, zur Fortbewegung entwickelte sich die horizontale Schwanzfluke, und zur Stabilisierung die Rückenfinne. Das Fell wurde durch eine wärmedämmende Speckschicht, den so genannten Blubber, ersetzt. Dieses Fettpolster kann, je nach Art, bis zu 70 Zentimetern dick werden. Es schützt vor der Kälte im Eismeer und in großer Tiefe und dient den Walen auch als Nahrungsspeicher.
Ob kalt oder warm, tief oder flach – Wale wurden in allen Weltmeeren heimisch. Sie wurden die am stärksten ans Wasserleben angepassten Säugetiere, die sogar ihre Jungen unter Wasser zur Welt bringen. Nur eines können sie bis heute nicht: unter Wasser atmen.