Keinem anderen Tier bringt der Mensch so viel Achtung entgegen wie dem Löwen. Die beeindruckende Raubkatze steht für Kraft, Schönheit, Ausdauer und Stolz. Sie ist das Sinnbild für Afrikas Tierwelt schlechthin. Und doch ist der Löwe massiv in Gefahr, vor allem durch den Menschen. Was unvorstellbar erscheint, ist in einigen Regionen Afrikas bereits Realität: Löwen sind akut bedroht! 

Früher war die zweitgrößte Raubkatze der Erde sogar im südlichen Europa und im Balkan beheimatet. Doch der Mensch machte ihm vielerorts das Revier streitig und so ist der Löwe aus Europa, Nordafrika und Asien verschwunden. Lediglich eine kleine Population in Indien überlebte. Afrika südlich der Sahara galt lange als seine letzte Bastion – doch auch hier gehen die Löwen-Populationen zurück.

Algerien: kein Löwe. Burundi: Population erloschen. Libanon, Marokko, Tunesien, Eritrea, Gambia und viele mehr: In all diesen Ländern lebt kein einziger Löwe mehr. Gab es vor hundert Jahren noch etwa 200.000 Löwen auf der Erde, sind es heute weniger als 25.000.

In diesen Regionen arbeitet der WWF zum Schutz der Löwen

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König der Wildnis

In seiner Größe nur vom Tiger übertroffen, lebt der Löwe als einzige Katzenart in Rudeln zusammen. Traditionell werden zwei Unterarten unterschieden: der Asiatische Löwe und der Afrikanische Löwe. Neuere Studien belegen jedoch, dass der asiatische Löwe und der westafrikanische Löwe eine Untereinheit sind, während die Löwen des östlichen und südlichen Afrikas eine weitere Untereinheit darstellen.

In Indien gibt es nur noch etwa 350 Löwen im Gir Nationalpark. In ganz Westafrika gibt es nach einer neuen Studie weniger als 250 geschlechtsreife Tiere, auf dem gesamten Kontinent nur noch um die 20.000 Tiere.

Die Naturschutzunion IUCN bewertet die Löwen insgesamt als „gefährdet“.

Löwen sind die Top-Prädatoren in ihrem Lebensraum, stehen also an der Spitze der Nahrungskette und sind somit ein besonders wichtiger Teil des Ökosystems. Sie sorgen dafür, dass sich Pflanzenfresser nicht ungebremst vermehren, sie beseitigen Aas und erlegen schwache Tiere.

Das macht der WWF zum Schutz der Löwen

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Dramatische Entwicklung: Löwen in Afrika

Weniger Beute, schrumpfender Lebensraum, Konflikte mit Menschen und daraus Folgende Rachetötungen, Wilderei und der illegale Handel mit Löwen-Teilen – das sind die Hauptfaktoren, die Löwen in Afrika bedrohen.

Experten befürchten, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten weitere 50 Prozent der Löwen in Ost-, Zentral- und Westafrika verschwinden könnten.

Löwen haben in den vergangenen Jahrzehnten etwa 90 Prozent ihres Lebensraums verloren – und dieser Trend beschleunigt sich. Menschliche Siedlungen dehnen sich aus, die Viehherden werden größer. So verlieren die Löwen immer mehr Lebensraum und einzelne Populationen werden isoliert. Gleichzeitig verschlechtert sich der Zustand der verbliebenen Lebensräume.

Hinzu kommt, dass Büffel, Zebras und Antilopen, die Beutetiere der Löwen, weniger werden. Auch deshalb gelangen Löwen auf ihren Beutezügen immer wieder in menschliche Siedlungen – Konflikte mit Dorfbewohner:innen sind die Folge..

„Wo sie fehlen, verändern sich in einer Dominoreaktion die Bestände zahlreicher anderer Arten. Das wiederum beeinflusst die Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften.“

Dr. William-Georges Crosmary, Projektmanager beim WWF.

Das macht der WWF für die Löwen in Afrika

Der WWF setzt sich unter anderem für Schutzgebiete, Wildtierkorridore und Konzepte zur Verringerung der Konflikte zwischen Löwen und Menschen ein.

Denn Schutzgebiete sind zwar ein Teil der Lösung, reichen aber bei Weitem nicht aus, um die Zukunft der Löwen zu sichern. Nur etwa 56 Prozent ihres heutigen Verbreitungsgebiets befinden sich innerhalb von Nationalparks und geschützten Flächen, der Rest liegt auf kommunalem Land und in ländlichen Gebieten.

Die Konflikte zwischen Menschen und Löwen zu lösen oder zu verhindern – zum Beispiel durch den Bau löwensicherer Gehege für das Vieh der Menschen, ist ein zentraler Baustein der Arbeit des WWF.

So helfen Sie den Löwen

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