Schon seit der Gründung des WWF-Büros in Jilins Hauptstadt Changchun im Jahr 2006 werden in großen Gattern Sika- und Rothirsche vermehrt und anschließend freigelassen, um wieder stabile Beutetier-Populationen aufzubauen. Damals erschien die Rückkehr von Großkatzen noch in weiter Ferne. Doch der Zeitpunkt war günstig: In der Regierung hatte ein Umdenken stattgefunden. Ein Holzeinschlagverbot wurde erlassen, damit die ausgeplünderten Wälder sich wieder erholen konnten.
Der WWF half auch mit, den „Tiger und Leoparden Nationalpark Nordost-China“ auszuweisen, in dem zwölf bereits existierende Schutzgebiete miteinander verbunden wurden. Damit wurde eine zusammenhängende Schutzgebietsfläche von über 1,4 Millionen Hektar geschaffen.
Damit Tiger sich ausbreiten können, braucht es aber zusätzliche ökologische Korridore zwischen dem Nationalpark und weiter westlich gelegenen Schutzgebieten. Bereits jetzt ist die Zerschneidung der Landschaft durch Verkehr und Infrastruktur ein Haupthindernis für die Ausbreitung der Tiger in das Inland von Nord-Ostchinas. Dieses Problem hat die chinesische Regierung erkannt und als Priorität in der Schutzarbeit definiert.