Gute Nachrichten für die Meere: Zum ersten Mal wird der Handel bestimmter Hai- und Rochenarten verboten. Dafür haben sich die Delegierten der Weltartenschutzkonferenz CITES in Samarkand, Usbekistan, ausgesprochen.

Das war ein geschichtsträchtig guter Morgen für Haie und Rochen: Der internationale Handel mit Weißspitzen-Hochseehai, mit Walhaien sowie mit Manta- und Teufelsrochen ist künftig untersagt. Das Votum des Komitees vom 28.November 2025 muss im CITES-Abschlussplenum noch bestätigt werden, gilt aber als wichtiger Vorentscheid.

Weißspitzen-Hochseehai darf nicht mehr gehandelt werden

Weißspitzen Hai © Simon Lorenz / WWF-Hong Kong
Weißspitzen Hai © Simon Lorenz / WWF-Hong Kong

Der WWF begrüßt die Entscheidungen als historischen Kurswechsel.

Das erste Handelsverbot für eine kommerziell befischte Art wie den Weißspitzen-Hochseehai ist ein Durchbruch – und war noch vor wenigen Jahren nicht vorstellbar. Der Weißspitzen-Hochseehai war wohl einst der häufigste Hai der Weltmeere und ist derzeit stark von Überfischung bedroht, weil Maßnahmen im Fischereimanagement nicht greifen.

„Jetzt wird er auf internationalen Absatzmärkten nicht mehr handelbar sein, das macht Hoffnung“, so die Hai-Expertin des WWF Heike Zidowitz, die sich vor Ort in Samarkand für den Schutz der Haie stark macht.

Endlich: Rochen werden sich erholen können

Pazifischer Geigenrochen auf dem Meeresboden
Pazifischer Geigenrochen © GettyImages

Auch der Druck auf die angeschlagenen Populationen von Mantas und Teufelsrochen wird sich spürbar verringern, wenn ihre Kiemenreusen nicht mehr international gehandelt werden dürfen.

Der Hundshai, der auch bei uns heimisch und vom Aussterben bedroht ist, wird besser geschützt. Hundshaie dürfen nur noch kontrolliert gehandelt werden. Zudem wurde der Handel von 18 Geigenrochenarten ausgesetzt und mit einer Nullquote belegt, was faktisch einem Handelsverbot gleichkommt.

Die größte Bedrohung ist der Mensch

Haie werden millionenfach entweder direkt für Fleisch und Flossen gefangen oder sterben als unerwünschter Beifang in Fischernetzen. Der Handel mit Haifischprodukten ist ein komplexes und intransparentes Geschäft, das übermäßige und oft illegale Fischerei anheizt. 

Die Überfischung ist die Hauptbedrohung für Haie und Rochen. Sie werden entweder direkt für Fleisch und Flossen gefangen oder als unerwünschter Beifang in Fischernetzen getötet. Haie sind sehr anfällig für Überfischung, da sie sich nur langsam fortpflanzen können. Sie werden spät geschlechtsreif und haben nur wenige Nachkommen. Die hohen und schnellen Verluste übersteigen ihre natürliche Fortpflanzungsrate, was die Bestände gefährdet. Als Folge der extremen Überfischung sind einige Populationen bereits um 95 Prozent zurückgegangen. Aktuell gelten über 30 Prozent aller Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht, über 70 Haiarten sind gefährdet.

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