Schon jetzt ist die ursprüngliche Vegetation auf 50% der Fläche des Cerrado unwiderbringlich verloren gegangen, da das Biom äußerst günstige Bedingungen für Landwirtschaft und Viehzucht bietet sowie für die Herstellung von Holzkohle, nach der die Nachfrage vor allem aus der Stahlindustrie hoch ist. „Die Daten zur Entwaldung im Cerrado zeigen eine sehr kritische Situation“, sagt Ana Carolina Crisóstomo, Naturschutzexpertin des WWF Brasilien, und betont, dass die Umsetzung des PPCerrado mit gebotener Dringlichkeit erfolgen müsse.
Besonders relevant sind die DETER-Daten aus den MATOPIBA-Bundesstaaten (die Abkürzung steht für Maranhão, Tocantins, Piauí und Bahia) im Norden Brasiliens, welche als jüngste Agrarfront des Landes gelten: Während die Entwaldung in den Jahren 2024 und 2025 in Tocantins um 26,2 Prozent und in Maranhão um 19,3 Prozent zurückgegangen ist, stieg sie im gleichen Zeitraum in Piauí um 33,1 Prozent und in Bahia um 9,3 Prozent. Die Gefahr für das Cerrado-Biom ist also noch längst nicht gebannt.