Alle zehn Jahre werden die letzten Großen Pandas in China in einer umfassenden Zählung von der chinesischen Forstbehörde in enger Zusammenarbeit mit dem WWF erfasst. Nach Abschluss der bislang umfassendsten und genauesten Panda-Zählung im Jahr 2014 wird ihr Bestand auf etwa 1.864 Tiere in freier Wildbahn geschätzt.
Auf den ersten Blick liefert die aktuelle Bestandserhebung ein erfreuliches Ergebnis. Doch die Freude ist beim WWF verhalten: Die Pandas leben in durch Straßen, Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen voneinander getrennten Waldgebieten. Diese "Panda-Gebiete" sind viel zu klein. Das erschwert es den wenigen Pandas in freier Wildbahn, einander während der nur wenige Tage dauernden Paarungszeit zu finden. Aber nicht nur die menschlichen Nutzungsansprüche gefährden die seltenen Tiere:
- Große Pandas werden aufgrund hoher Strafen zwar nur noch sehr selten gewildert, verenden aber immer wieder in Fallen, die für andere Tiere aufgestellt wurden;
- die Blüte, nach der die Bambuspflanzen absterben und erst viele Monate später wieder langsam sprossen, kann zum Hungertod der Tiere führen, wenn sie bedingt durch Lebensraumzerstückelung nicht mehr in nicht von der Bambusblüte betroffene Gebiete wandern können;
- durch Inzest und daher Verringerung der genetischen Vielfalt erhöht sich die Gefahr der Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.
Kein Wunder also, dass der Große Panda trotz Aufklärung der Bevölkerung, Ausbildung von Wildhütern, Einrichtung neuer Schutzgebiete mit Hilfe des WWF und trotz aller Maßnahmen der Behörden zur Verhinderung von Wilderei und illegaler Landnahme bis heute eines der großen Sorgenkinder im internationalen Naturschutz geblieben ist. Ohne diese Maßnahmen allerdings wäre er wahrscheinlich schon ausgestorben.
Deshalb ist der Große Panda auch weiter als "gefährdet" auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN geführt und bedarf höchster Schutzanstrengungen, um auch in Zukunft zu überleben.