Die Leoparden-Dame Burla ist für die Mitarbeiter:innen des WWF-Leopardenschutzprogramms im Südkaukasus eine alte Bekannte: 2018 zog sie das erste Jungtier groß, 2020 tappte sie im Zangezur-Nationalpark in Aserbaidschan mit Zwillingen in eine Kamerafalle. Und auch 2021 hat sie Nachwuchs!

Drillinge im Südkaukasus

Jetzt haben sich die Hoffnungen der Wildhüter:innen auf Nachwuchs auch 2021 erfüllt: Burla ist erneut Mutter geworden – diesmal sogar von Drillingen! Das beweisen aktuelle Aufnahmen einer Wildkamera.

Schon die Bilder der Zwillinge vom Sommer 2020 waren eine kleine Sensation und Grund zur Freude für alle, die am WWF-Programm zum Schutz des Persischen Leoparden in der Region arbeiten.

Dass Burla jetzt zum dritten Mal Mutter wurde und gleich drei junge und offenbar gesunde Leoparden zur Welt brachte, ist für die Wildbiolog:innen ein wichtiger Indikator, dass Mutter Burla genug Beutetiere für die hungrigen Sprösslinge im Zangezur-Gebirge findet. Leoparden jagen in dieser Region vor allem Steinböcke.

Kamerafallen-Daten ausgewertet

Die Covid-19-Pandemie und der bewaffnete Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach machten die Naturschutzarbeit in der Region kompliziert und anspruchsvoll. Trotz der Herausforderung durch Krieg und Pandemie konnte der WWF seine Arbeit zum Schutz des Persischen Leoparden sowohl in Armenien als auch in Aserbaidschan fortführen.

Wildbiolog:innen des WWF und freiwillige Leopardenhelfer:innen machen regelmäßig Patrouillengänge, wechseln die Speicherkarten der rund 200 in der Region verteilten Kamerafallen und werten tausende Fotos und Videos aus. Die Daten werden in einer Wildtierdatenbank gespeichert und ausgewertet. Die Auswertungen zeigen den Leopardenschützer:innen die Bestandentwicklung dieser stark gefährdeten Großkatze, aber auch anderer Schlüsselarten, wie dem Luchs, Braunbär und vielen anderen. Anhand dieser Informationen können Schutzmaßnahmen angepasst werden.

Schutzmaßnahmen zahlen sich aus

Die Ergebnisse stimmen positiv, denn sie zeigen, dass die WWF-Naturschutzarbeit in der Region Früchte trägt: In Aufnahmen vom November 2020 war die Leoparden-Dame noch in Begleitung ihrer Jungtiere unterwegs, Aufnahmen vom Februar 2021 zeigen Burla während der Ranzzeit mit Leoparden-Männchen Basat. Ein Zeichen dafür, dass die Zwillinge kurz nach den Aufnahmen im November abgewandert sind und ein eigenes Revier suchen.

Dass Burla nun sogar Drillinge aufzieht, ist ein Hoffnungsschimmer für die weitere Wiederbesiedlung des Persischen Leoparden im Südkaukasus und ein Beweis, dass die langjährigen Schutzmaßnahmen – wie die Ausweisung von Schutzgebieten oder die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in den abgelegenen Bergdörfern – erfolgreich sind.

Die Mitarbeiter:innen des WWF-Leopardenschutzprogramms hoffen nun, dass Burlas Nachwuchs behütet aufwächst und dann in etwa zwei Jahren gesund und kräftig genug ist, um abzuwandern und ein eigenes Revier zu besetzen.

Helfen Sie mit, Leoparden wie Burla zu schützen:

  • Amur Leopard im Schnee © Lynn M. Stone / WWF Leoparden und Schneeleoparden

    Ob trockene Savanne, feuchter Regenwald oder eisiges Hochgebirge – Leoparden und Schneeleoparden haben sich an verschiedene, teilweise extreme Lebensräume, angepasst. Weiterlesen ...