In Sarawak, einem der zwei malaysischen Bundesstaaten auf Borneo, leben derzeit vor allem im Südwesten noch etwa 2.000 bis 2.500 Orang-Utans. Ursprünglich waren die Tiere hier weiter verbreitet. Doch eine starke Entwaldung und die Umwandlung der Flächen in Monokulturen und Plantagen haben zu einem Verlust und einer Zerstückelung des Orang-Utan-Lebensraumes geführt.
Seit 2017 setzt sich der WWF im Schutzgebiet Ulu Sungai Menyang in Sarawak an der Grenze zu Indonesien deshalb für den Erhalt des Lebensraums der Orang-Utans ein. Das Gebiet ist mehr als 22.000 Hektar groß. Im Nordosten von Ulu Sungai Menyang grenzt der Nationalpark Batang Ai an.
Der WWF arbeitet vor Ort mit der indigenen Iban-Gemeinde des Langhauses „Rumah Manggat“ zusammen, das 30 Minuten Bootsfahrt flussaufwärts von der Anlegestelle des Batang Ai Damms entfernt liegt. Im Langhaus leben etwa 30 vor allem ältere Gemeindemitglieder, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch den Anbau von Reis, Kautschuk und Pfeffer verdienen. Die Iban-Gemeinden sind stark verwurzelt mit dem Wald. Zum einen nutzen sie beispielsweise Rattan und Bemban zur Herstellung von Produkten wie Körben und Matten. Zum anderen sind sie mythologisch mit dem Orang-Utan und seinem Schutz verbunden. Der Verlust dieses einzigartigen Lebensraums betrifft deshalb nicht nur den Orang-Utan und andere Tiere, sondern auch die Menschen, die dort mit und vom Wald leben.
Der WWF unterstützt die Gemeinde Rumah Manggat, ihre Einkommensmöglichkeiten breiter zu fächern und stärkt sie in einem Gemeinde-basierten Ansatz, weiterhin als „Wächter“ des Waldes zu wirken. Wir erörtern gemeinsam mit der Gemeinde, welche neuen Nutzpflanzen sinnvoll angebaut werden könnten, stellen Setzlinge und die notwendigen Werkzeuge bereit und unterstützen bei Anbau und Pflege der Pflanzen.