Auch wenn sie pieksen wirken Igel supersüß und sympathisch. Im Herbst sind sie unterwegs, um sich ordentlich Fett anzufressen für den harten Winter. Den verschlafen sie in einem kuscheligen Versteck.

Igel entdecken

Braunbrustigel im Garten © Ola Jennersten / WWF Schweden
Braunbrustigel im Garten © Ola Jennersten / WWF Schweden

Igel verlassen erst in der Dämmerung ihren Unterschlupf, um Nahrung zu suchen. Das ist die beste Zeit, sie zu beobachten. Du sieht sie nicht gleich, aber du kannst sie hören: Wenn geheimnisvoll das Laub raschelt und Ästchen knacken oder wenn sie laut schmatzen. In der Stadt siehst du sie mit etwas Glück den Bürgersteig entlanglaufen.

Igel sind Säugetiere. Siehst du hier bei uns einen Igel, dann ist es wahrscheinlich ein Braunbrustigel. Diese Art ist in Mitteleuropa am häufigsten anzutreffen.

Bauplan der Natur

  • Igel werden etwa 20 bis 30 Zentimeter lang und ein bis anderthalb Kilo schwer.
  • Sie werden durchschnittlich vier, manchmal bis zu sieben Jahren alt.
  • Igel tragen Tausende Stacheln auf dem Rücken, die sie mit Muskeln bewegen.
  • Sie können sehr gut riechen. Sie stöbern beim Schnuppern ihre Nahrung auf und wittern so auch Fressfeinde.
  • Igel können auch gut hören, sogar sehr leise und hohe Töne.

Was fressen Igel?

Meist Tiere, die keine oder mehr als vier Beine haben: Zum Beispiel Regenwürmer und Schnecken, Insekten wie Laufkäfer, Nacht- oder Tagfalter. Aber auch Spinnen, Vogeleier und andere kleine Säugetiere.

Nachwuchs bei Igeln

Igel sind Einzelgänger und finden sich nur zur Paarung zusammen. Sie bekommen meist einmal im Jahr zwischen vier und sieben Junge. Die Babys haben schon kleine, aber noch weiche Stacheln, die sich erst nach und nach aus der Haut schieben. Nach etwa sechs Wochen gehen sie schon eigene Wege.

Was macht der Igel im Herbst?

Igel im Herbst
Igel im Herbst © ThinkstockPhotos

Igel halten Winterschlaf. Bis etwa Mitte November ist ein Igel deshalb unterwegs auf Futtersuche, um sich dafür ordentlich Winterspeck anzufressen.

Zugleich muss er sich ein gemütliches Plätzchen suchen – am besten in einem hohlen Baumstamm, im Komposthaufen, unter einer Hecke oder in einer Erdhöhle. Je tiefer, desto wärmer.

Hat der Igel einen passenden Platz zum Überwintern gefunden, sammelt er Laub, Gras und Moos zusammen und baut sich daraus ein gemütliches Nest.

Werden die Tage kürzer und wird es frostig kalt, ist der Igel bereit für den Winterschlaf. Zusammengerollt schläft er hier etwa fünf bis sechs Monate.

Warum schlafen Igel im Winter?

In der kalten Jahreszeit gibt es für sie kaum Futter. Regenwürmer zum Beispiel haben sich tief in die Erde zurückgezogen und ruhen ebenfalls. Deshalb zehren Igel im Winter von ihrem angefutterten Winterspeck.

Kommt der Frühling und die Temperaturen steigen auf 10 Grad Celsius oder höher, dann erwachen die Igel und gehen sofort auf Nahrungssuche.

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Schon gewusst?

Bitte nicht stören! Im Winterschlaf verlangsamen Igel ihren Herzschlag und ihre Atmung. Ihre Körpertemperatur geht auf ein paar Grad Celsius zurück. So sparen sie Energie.

Was tut der Igel bei Gefahr?

Zusammengerollter Igel
Zusammengerollter Igel © GettyImages

Er rollt sich mithilfe seiner starken Rückenmuskeln zu einer stacheligen Kugel zusammen. Natürliche Fressfeinde wie Füchse, Marder oder Uhus können ihm so kaum etwas anhaben.

Was hilft gegen Autos und Rasenmäher?

Leider funktioniert dieser Trick nicht gegen Gefahren, die von uns Menschen ausgehen. Auf Straßen fahren Autos zu schnell für Igel und überfahren sie. Und in den Wohngebieten fehlen häufig passende Unterschlupfe wie Hecken, hohes Gras, Sträucher und Laubhaufen, wo sie auch Nahrung finden. Auch Rasenmäher oder Dünger werden ihnen gefährlich.

So kannst du Igel gemeinsam mit deiner Familie schützen

  • Bei der Gartenarbeit aufpassen: Rasenmäher und andere Gartengeräte können Igel schwer verletzen. Besonders gern bauen die Tiere ihre Nester in Laub- oder Komposthaufen. Schaut beim Umschichten genau hin und lasst Kompost- und Laubhaufen zwischen November und April besser ganz in Ruhe. Denn Aufwachen strengt Igel furchtbar an.
  • Für Schlupflöcher sorgen: Igel wandern auf der Suche nach Nahrung umher. Dabei sind ihnen Zäune im Weg. Lasst ihnen deshalb Löcher auf Bodenhöhe.
  • Fallen vermeiden: Igel sind neugierig und krabbeln schon mal in einen Müllsack. Deshalb Müllsäcke erst rausstellen, kurz bevor die Müllabfuhr kommt.

Igel gefunden? Das kannst du tun!

Igel helfen
Igel helfen © Ola Jennersten / WWF Schweden

Entdeckst du nach Wintereinbruch einen Igel, dann beobachte ihn genau. Vielleicht hat er noch keinen Unterschlupf und braucht bei Frost und Schnee deine Unterstützung.

Es ist gesetzlich verboten, Igel aus der Natur zu entnehmen, es sei denn, sie brauchen Hilfe. Bevor du einen Fundigel aufnimmst, prüfe daher bitte genau, ob es sich um ein verletztes, krankes oder sehr junges (verwaistes) Tier handelt.

Erst wenn ein Igel bei Minusgraden oder im Schnee herumläuft, dann stimmt etwas nicht. Dieses Tier braucht Hilfe. Ist er rundlich, aktiv und rollt sich bei Berührung zu einer Kugel zusammen, dann scheint er gesund zu sein. Lass ihn am besten in Ruhe! Ist er mager, torkelt und rollt sich kaum noch ein, dann könnte er Hilfe brauchen. Nur in diesem Fall darfst du den Igel vorsichtig mit ins Haus nehmen. Bitte unbedingt dazu dicke Handschuhe anziehen!

Fünf hilfreiche Tipps

  1. Karton vorbereiten: Vorerst kannst du den Igel in einen mit etwas Zeitungspapier ausgekleideten Schuhkarton setzen. Unter dem Papier kann er sich verstecken.
  2. Vorsichtig auf Verletzungen untersuchen: Wenn nötig, bringe das Tier sofort zum Tierarzt.
  3. Temperatur messen und wärmen: Igel haben normalerweise eine Körpertemperatur von 36 Grads Celsius. Wenn sich die Bauchunterseite des Igels deutlich kühler als deine Hand anfühlt, dann wärme ihn. Dazu kannst du den Igel auf eine lauwarme, in ein Handtuch gehüllte Wärmflasche setzen und ihn mit einem weiteren Handtuch zudecken.
  4. Richtig füttern: Regenwürmer und Insekten findest du im Winter wahrscheinlich nicht. Als Erstversorgung hungriger Igel eignet sich deshalb auch angebratenes (ungewürztes!) Hackfleisch oder Rührei mit wenig Öl. Auch Katzenfutter ist gute Igelnahrung. Bitte verzichte auf Obst, Gemüse Nüsse, Brot, Nudeln, Reis oder gar Milch! Etwas Wasser ist zum Trinken völlig ausreichend.
  5. Hilfe suchen: Hast du den Igel versorgt, wende dich an einen Tierarzt oder eine Igelnothilfe (Adressen findest du im Telefonbuch oder Internet). Igel-Experten können dir sagen, was nun das Beste für den Findling ist. Bitte versuche nicht, den Igel ohne Beratung bei euch zu Hause zu überwintern.

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