Delfine schwimmen schneller als jeder Mensch, können unter Wasser schlafen und gehen ein Leben lang zur Schule. Glaubst du nicht? Dann tauch mal mit uns ab.

Hast du Töne?

Pilotwale © Teo Lucas / Gigante Azul / WWF
Pilotwale © Teo Lucas / Gigante Azul / WWF

„Djiiiiiiiiiii, tktktktktktkkk, phiiiiiiiii, ouhhhh“ – so hört es sich an, wenn Delfine „sprechen“. Was reden die da bloß?

Die meisten Laute der Delfinsprache verstehen wir noch nicht. Doch eines haben Wissenschaftler herausgefunden, die an der Küste Schottlands Delfine mit Unterwassermikrofonen belauscht haben: Jeder Delfin begrüßt seine Artgenossen mit einem ganz persönlichen Pfeifton, durch den sie ihn sofort erkennen.

Delfine benutzen Töne aber auch, um sich unter Wasser zu orientieren. Ganz ähnlich, wie es Fledermäuse beim Fliegen tun. Vor allem mit Klickgeräuschen: Die sind oft so hoch, dass wir Menschen sie nicht hören können.

Treffen die Delfintöne auf einen essbaren Fisch, einen feindlichen Hai oder einen Felsen, prallen sie ab und kehren als ganz verschiedene Echos zurück. Diese Echos spüren die Delfine dann. Dadurch erkennen sie, wer um sie herum schwimmt, wie weit entfernt, wie groß und wie schnell er ist oder ob es ein Hindernis gibt.

Sind Delfine Fische?

Delfine sind keine Fische. Sie säugen ihre Jungen und müssen ständig an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen. Denn Delfine sind Säugetiere, genauer gesagt: Wale! Noch genauer: Zahnwale. Die haben, klar, Zähne, mit denen sie ihre Beute, meist Krebse, Tintenfische und Fische, packen und fressen. Meistens am Stück.

Zur Delfin-Familie gehören mehr als 40 Delfinarten, auch die riesigen Orcas und Grindwale. Sie leben in allen Weltmeeren, manche Arten auch in Flüssen wie dem Ganges oder Amazonas.

Bauplan der Natur

Jeder Delfin hat eine dreieckige Rückenflosse, die Finne, zwei Brustflossen oder Vorderflossen, die Flipper und eine Schwanzflosse, die Fluke. Oben auf dem Kopf sitzt das Blasloch, durch das der Delfin atmet.

Unter Wasser geboren

Großer Tümmler mit Kalb im Golf von Kalifornien, Mexiko
Großer Tümmler mit Kalb im Golf von Kalifornien, Mexiko © Gustavo Ybarra / WWF

Delfine sind fast immer Einzelkinder. Die Jungen werden nach einem Jahr Tragzeit im Wasser geboren, mit dem Schwanz zuerst. Danach beißt die Mutter die Nabelschnur durch und trägt ihr Kleines mit der Schnauze an die Meeresoberfläche für seinen ersten Atemzug!

Schlucktier oder Säugetier?

Delfinbabys können nicht saugen. Sie stoßen die Zitzen der Mutter nur an, worauf die Milch in ihren Rachen spritzt. Die Babys müssen nur noch schlucken. Also sind sie eigentlich „Schlucktiere“ statt „Säugetiere“. Delfinkinder bekommen rund 18 Monate lang Muttermilch. Selbstständig werden sie je nach Art ab fünf Jahren.

Ein Leben lang zur Schule

„Schule“ nennt man Delfingruppen von 20 bis 100 Tieren oder mehr. Sie spielen und jagen miteinander: Mit Klickgeräuschen verständigen sie sich zum Beispiel, um eine Gruppe Fische einzukreisen und dann zu fangen. Jeder Delfin verspeist bis zu 15 Kilogramm Fisch am Tag.

Delfine passen aufeinander auf

Spinner-Delfine © Richard Barrett / WWF-UK
Spinner-Delfine © Richard Barrett / WWF-UK

Delfine ziehen auch gemeinsam ihre Jungen auf und beschützen sie zusammen. Auch kümmern sie sich um kranke und alte Tiere ihrer Gruppe, jagen für sie mit und schützen sie vor Haiangriffen.

Schneller als ein Mensch

Delfine können auf kurzen Strecken mit bis zu 50 Stundenkilometern durchs Wasser sausen – rund sechsmal schneller als ein Weltrekordschwimmer.

Tieftaucher!

Delfine können auch bis zu 300 Meter tief tauchen. Jedoch müssen sie etwa alle 15 Minuten an die Wasseroberfläche kommen, um tief Luft zu holen.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Delfine schlafen an der Wasseroberfläche oder knapp darunter. Dafür schalten sie die Hälfte ihres Gehirns ab: Eine Seite schläft, die andere kontrolliert die Atmung und bringt die Tiere zum Luftholen immer wieder an die Wasseroberfläche.

Was bedroht Delfine?

Fachleute schätzen, dass jedes Jahr weltweit rund 300.000 Wale, darunter Delfine, in den Netzen der Fischer als ungewollter Beifang hängen bleiben und ertrinken. Beifang sind all die Arten, die die Fischer gar nicht im Netz haben wollen und die sie meist tot wieder über Bord werfen. Auch die Verschmutzung der Meere, zum Beispiel durch Plastik oder Erdöl, schadet den Delfinen.

Wie der WWF den Delfinen hilft

Delfin in Belize © Doug Perrine / naturepl.com / WWF
Delfin in Belize © Doug Perrine / naturepl.com / WWF

Wir setzen uns für eine naturschonende Fischerei ohne Beifang ein. Allein durch den Einsatz von so genannten „schlauen Netzen“, die gefangenen Delfine „Notausgänge“ bieten, können viele Delfine (und andere Meerestiere) gerettet werden.

Außerdem kümmert sich der WWF darum, mehr Schutzgebiete für Delfine und andere Wale einzurichten. Im Mittelmeer und im Südpolarmeer zum Beispiel hat das schon geklappt.

Der WWF setzt sich auch dafür ein, mehr Wale vor Schiffsunfällen und Umweltgiften aus Plastikmüll und Ölbohrungen zu schützen.

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