Schon mal erlebt? Du siehst eine Eidechse und sobald du dich ihr näherst, ist sie blitzschnell verschwunden. Du hättest ja auch ein Raubvogel oder ein anderer Fressfeind sein können. So flink ist sie aber nur, wenn es warm ist!

Wie leben Eidechsen?

Zauneidechse
Zauneidechse © Ola Jennersten / WWF Schweden

Eidechsen sind Schuppenkriechtiere. Sie haben eine schuppige Haut und gehören zu den wechselwarmen Reptilien. Das heißt: Sie benötigen Wärme, um beweglich zu werden und auf Touren zu kommen. Vor allem am Morgen brauchen sie die Sonne oder wenigstens warme Lufttemperaturen, um auf Beutefang gehen zu können. Wenn es bei uns im Spätherbst kalt wird, verstecken sie sich für ihren Winterschlaf.

Fressen

Eidechsen fressen Insekten, außerdem Schnecken, Larven und Würmer, manchmal auch kleinere Artgenossen sowie ab und zu Früchte und Samen.

Fortpflanzung

Die meisten Eidechsen-Arten legen wie die Zauneidechse Eier, um sich fortzupflanzen. Diese Eier haben keine harte Kalkschale wie ein Hühnerei, sondern eine weiche Haut. Die Eidechse legt ihre Eier in ein Erdloch und überlässt das Ausbrüten der Sonne.

Farbe

Ihre Hautfarbe können Eidechsen zwar nicht wechseln, aber sie können sie verstärken, wenn sie aufgeregt sind, oder wenn ein Männchen einem Weibchen imponieren will.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Einige wenige Arten wie die Waldeidechse bringen lebende Junge zur Welt. Bereits kurz nach der Eiablage befreien sich die 2 bis 10 kleinen Eidechsen aus der dünnen Eihaut. Die 3 bis 4 Zentimeter langen Minis sind sofort selbstständig.

Wie retten sich Eidechsen bei Gefahr?

Mauereidechse
Mauereidechse © GettyImages

Eidechsen können etwas ganz Unglaubliches: Beißt zum Beispiel ein hungriger Marder in ihren Schwanz, zieht die Eidechse einen ihrer Ringmuskeln darin kurz und kräftig zusammen – und der Schwanz oder ein Teil davon fällt an der Stelle ab. Das verwirrt den Angreifer, denn das Schwanzstück kann noch bis zu 20 Minuten lang weiterzappeln. Während der Angreifer noch auf das zuckende Etwas starrt, ist die Eidechse längst im sicheren Erdloch verschwunden.

Zum Glück wächst der Schwanz nach einigen Wochen wieder nach! Allerdings ist die Haut auf dem neuen Stück blasser. Außerdem ist die Eidechse, während der Schwanz nachwächst, weniger beweglich, und kann daher umso leichter einem Feind zum Opfer fallen.

Unsere heimischen Eidechsen

Weltweit gibt es fast 370 Arten von Eidechsen. In Deutschland leben fünf von ihnen. Sie alle werden bei uns streng geschützt, weil sie nur noch selten vorkommen. Eine von ihnen ist sogar vom Aussterben bedroht.

Keine Eidechse und keine Schlange: Die Blindschleiche

Blindschleiche
Blindschleiche © David Lawson / WWF UK

Die Blindschleiche ist eine Echse ohne Beine und gehört zu den Schleichen. Oft wird sie für eine Schlange gehalten. Doch auch sie kann, wie die Eidechsen, ihren Schwanz bei Gefahr abwerfen. Allerdings wächst er, im Gegensatz zu den Eidechsen, nicht wieder nach. Noch zwei Unterschiede zu Schlangen: Blindschleichen haben Augenlider und kleine Ohröffnungen (unter ihren Schuppen verborgen).

Sie werden bis zu 45 Zentimeter lang und haben eine kurze gespaltene Zunge, mit der sie züngeln. So nehmen Blindschleichen auch den Geruch ihrer Beute auf. Sie fressen meist Schnecken, Raupen und Regenwürmer.

Gefahren für Eidechsen

Maisfeld in Mecklenburg-Vorpommern © Sonja Ritter / WWF
Maisfeld in Mecklenburg-Vorpommern © Sonja Ritter / WWF

Eidechsen haben viele natürliche Fressfeinde: Vögel wie zum Beispiel Greifvögel und Störche, dazu Schlangen, Marder, Füchse und Igel. In Menschennähe kommen noch Hauskatzen und Ratten hinzu.

Die größte Gefahr für Eidechsen ist jedoch der Mensch. Vor allem durch immer mehr intensive Landwirtschaft verschwinden Eidechsen-Lebensräume. Und auf sonnenwarmen Straßen werden sie überfahren.

So können wir Eidechsen helfen

Der WWF kümmert sich darum, möglichst viele natürliche Lebensräume zu erhalten, in denen Eidechsen sich wohlfühlen – in Deutschland zum Beispiel in der Uckermark, am Schaalsee oder an der Ammer in den Alpen.

Auch du kannst etwas für Eidechsen tun und ihnen in eurem Garten oder Schulgarten Sonnenplätze bauen. Das kann ein unordentlicher Holzstapel sein oder ein Steinhaufen.

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