Faltige Haut und großer Panzer: Schildkröten sehen ein bisschen aus wie aus einer anderen Zeit. Tatsächlich gibt es sie schon sehr lange auf der Erde. Sie waren schon da, als es noch Dinosaurier gab. Schildkröten werden auch sehr alt, denn sie wachsen ihr ganzes Leben lang.

Wo leben Schildkröten?

Europäische Sumpfschildkröte
Europäische Sumpfschildkröte © Wild Wonders of Europe / Ruben Smit / WWF

Schildkrötenarten gibt es heute fast überall auf der Erde, nur nicht in den kalten Gegenden Richtung Nord- und Südpol. Denn Schildkröten sind wie alle Reptilien wechselwarme Tiere. Das heißt, dass es in ihrer Heimat ausreichend warm sein muss, damit sie sich wohlfühlen. Wo es ihnen zu kalt wird, können sie sich kaum bewegen – auch bei uns im Winter. Vermutlich gibt es deshalb in Deutschland auch nur eine einzige heimische Schildkrötenart – die Europäische Sumpfschildkröte. Sie muss sich rechtzeitig im Herbst zur Winterruhe verkriechen.

Etwa 356 Schildkrötenarten gibt es heute auf der Erde. Die meisten von ihnen leben im Süßwasser – also in Seen, Tümpeln, Bächen und Flüssen. Sieben Arten leben im Meer, rund 50 Arten nur an Land.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Schildkröten können sehr alt werden. Die älteste bekannte Schildkröte hieß Harriet. Sie war eine Galapagos-Riesenschildkröte und ist über 175 Jahre alt geworden.

Wie kommen Schildkrötenbabys auf die Welt?

Schildkröten legen Eier. Sie brüten sie aber nicht aus wie Vögel, sondern buddeln sie entweder im Sand oder in der Erde ein. Das Ausbrüten überlassen sie der Sonne. Sie wärmt die Eier unter der Erde so lange, bis die kleinen Schildkröten schlüpfen. Die meisten Meeresschildkröten legen ihre Eier dort ab, wo sie selber zur Welt gekommen sind.

Was fressen Schildkröten?

Pantherschildkröte frisst Blüte
Pantherschildkröte © Martin Harvey / WWF

Landschildkröten futtern Gräser, Kräuter, Blätter, Blüten und Früchte, aber auch Insekten, Schnecken und Würmer.

Wasserschildkröten fressen Quallen, Krebse, Korallen, Muscheln, Tintenfische, Seeigel, Algen oder Seegras.

Aufpassen vor Geierschildkröte und Fransenschildkröte: Mit ihrem großen Maul können sie sogar Fische verschlingen.

Bauplan der Natur

Rotwangen-Schmuckschildkröte
Rotwangen-Schmuckschildkröte © Harish Segar / WWF

Der Panzer sitzt fest am Körper und schützt vor Feinden. Bei Gefahr können die meisten Schildkröten ihren Kopf und ihre Beine einziehen und im Panzer verstecken. Jede Schildkrötenart hat einen anderen Panzer – je nachdem, wo und wie sie lebt. Die meisten Landschildkröten haben einen gewölbten Panzer, der von Meeresschildkröten ist flach und glatt, damit sie leichter schwimmen können.

Mit den Ohren hören sie nicht so gut. Dafür spüren sie in ihren Füßen, ob jemand in der Nähe läuft.

Ihre Augen sind sehr gut.

Mit ihrer feinen Nase können sie sogar ihr Fressen oder ihr Zuhause erschnuppern.

Schildkröten haben keine Zähne. Sie kauen ihre Nahrung nicht, sondern reißen sie mit ihrem starken Kiefer in Stückchen, die sie mit einem Haps verschlingen.

An ihren Füßen sitzen scharfe Krallen, mit denen sie gut über Steine und andere Hindernisse laufen können. Bei Schildkröten, die im Wasser leben, sind die Beine wie Flossen geformt.

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Schon gewusst?

Die kleinste Art ist vermutlich die knapp 8 Zentimeter kurze Gesägte Flachschildkröte.

Gefahren für Schildkröten

Taucher versucht erfolglos Lederschildkröte aus Netz zu befreien © Michel Gunther / WWF
Taucher versucht erfolglos Lederschildkröte aus Netz zu befreien © Michel Gunther / WWF

Viele Schildkrötenarten an Land, im Süßwasser und im Meer sind bedroht, weil ihr Lebensraum schrumpft oder sie als Nahrungsmittel oder als Schmuckstück für Terrarien gejagt werden. Meeresschildkröten wiederum verhedern sich in Fischernetzen und fressen aus Versehen Plastikteile, die immer häufiger Meere und Strände verschmutzen.

Was der WWF tut

Der WWF hilft, Schutzgebiete einzurichten, bewacht Schildkrötenstrände, bekämpft den illegalen Handel und die Plastikflut in unseren Meeren. Mehr dazu liest du bei den Meeresschildkröten.

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