Winter heißt: Draußen ist es kalt, es schneit, regnet oder stürmt, die letzten Blätter fallen und es bleibt lange dunkel. Du kannst dich in dein gemütliches Bett kuscheln. Was aber machen die Tiere im Winter?

Einige Tiere bleiben aktiv. Andere wie das Eichhörnchen sind nur selten draußen unterwegs, um zum Beispiel Nüsse aus ihrem Versteck zu holen. Sonst halten sie Winterruhe. Manche Tiere werden starr vor Kälte und wieder andere verschlafen den Winter in einem Versteck – so wie der Igel. Wir stellen sie dir vor.

Winterschläfer

Murmeltier im Schnee
Murmeltier im Winter © GettyImages

Im Winter ist es nicht nur kalt und ungemütlich. Auch zu fressen gibt es nicht mehr viel: Weder Obst und Gemüse noch frische Blätter. Ist der Boden gefroren, können Tiere auch nicht an Wurzeln knabbern. Es gibt keinen Honig und kaum Insekten. Beutetiere machen sich rar.

Ziemliche Leere also auf dem Speisezettel vieler Tiere. Deshalb halten einige von ihnen Winterschlaf. Das tun sie an einem geschützten Platz: in einer Baum- oder Erdhöhle, unter einem Laubhaufen, in einer Kompostkiste oder in einer Mauerritze. Wichtig: Hier darf kein Frost rein! Also polstern die Tiere das Schlafquartier mit ihrer ganz eigenen „Bettwäsche“ kuschelig aus – mit Heu, Stroh, Blättern, Haaren, Wolle und vielem anderen. So schützen sie sich davor, zu erfrieren oder zu verhungern.

Damit sie den Winterschlaf meist von Oktober bis März durchhalten, müssen sie allerdings im Herbst vorher möglichst viel fressen. Bis sie eine dicke Fettschicht unter der Haut haben. Die kann dann zum Beispiel beim Murmeltier in den Alpen bis zu einem Viertel seines Gewichts ausmachen.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Winterspeck hält Winterschläfer nicht nur schön warm, sondern ist auch ein klasse Energiespender und erspart das Essen. Das Leben in Superzeitlupe bedeutet auch: Winterschläfer müssen nur ganz selten aufs Klo. Das tun sie nur, wenn sie gelegentlich kurz aufwachen.

Was genau passiert beim Winterschlaf?

Kleine Hufeisennase-Fledermaus im Winterschlaf
Kleine Hufeisennase-Fledermaus im Winterschlaf © Ingo Arndt / Wild Wonders of Europe / WWF

Tiere, die Winterschlaf halten, senken ihre Körpertemperatur meist um fünf bis zehn Grad Celsius! Sie verlangsamen ihren Stoffwechsel, den Herzschlag und die Atmung. Der Körper läuft nun sozusagen im „Sparmodus“. Dadurch verbrauchen die Tiere nur sehr wenig Energie und müssen, solange die Fettreserven ausreichen, nicht fressen. Dann schlafen sie wie betäubt. Es gibt nur kurze Wachphasen. Die dürfen aber nicht zu oft vorkommen, denn Aufwachen strengt Winterschläfer sehr an und verbraucht Energie.

Im Frühjahr wird es wärmer, heller und lauter. Der Schnee schmilzt und der Boden wird wieder weich. Die Körpertemperatur der Winterschläfer steigt wieder langsam an. Dann beginnt das große Zittern: So schaffen die Muskeln es, alle lebenswichtigen Organe schnell aufzuwärmen. Die Winterschläfer wachen auf und verlassen ihr Winterquartier.

Winterruher

Winterruher schlafen auch im Winter, allerdings nicht besonders lang und tief. Zwischendurch verlassen sie ihr Versteck, um nach Nahrung zu suchen oder sie aus ihren Verstecken zu holen.

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Schon gewusst?

Tiere, die Winterruhe halten, bewegen sich weniger als sonst und verlangsamen den Herzschlag und die Atmung. Allerdings reduzieren sie beides nicht so stark wie Winterschläfer. Auch sie sparen dadurch Energie.

Tiere in der Kältestarre

Zitronenfalter in der Winterstarre
Zitronenfalter in Winterstarre © IMAGO / Blickwinkel

Viele wechselwarme Tiere fallen im Winter in eine Kältestarre. Dabei senkt sich ihre Körpertemperatur mit der Außentemperatur. Durch die Kälte werden sie starr und unbeweglich. Herzschlag und Atmung werden dabei extrem verlangsamt. Deshalb müssen sich die meisten von ihnen rechtzeitig vor dem Winter in ein geschütztes Versteck zurückziehen. Nicht so der Zitronenfalter im Bild. Er gehört zu den wenigen Schmetterlingen, die bei uns in Deutschland überwintern – und das sogar draußen.

Tiere in der Kältestarre können auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aushalten. Eine Art Frostschutzmittel in ihrem Körper verhindert, dass ihr Blut gefriert. Zu den wechselwarmen Tieren gehören neben Insekten wie die Hummel auch Fische, Amphibien und Reptilien wie die Blindschleiche. All die wechselwarmen Tiere erwachen erst aus der Kältestarre, wenn es im Frühjahr draußen wieder wärmer wird.

Im Winter unterwegs

Auch Tiere, die im Winter aktiv sind, verhalten sich in dieser Jahreszeit ruhiger als in den wärmeren Monaten. Um nicht unnötig Energie zu verschwenden, fahren sie ihren Stoffwechsel herunter und bewegen sich nur, wenn es wirklich nötig ist. Ob Gras und Blätter oder Beutetiere – bei Schnee und Eis kommen viele Tiere nicht mehr an ihre übliche Nahrung. Das Winterfressen der meisten Tiere ist deshalb eher weniger und kalorienarm, liefert also weniger Energie.

Tiere in Not

Die meisten Tiere verhalten sich so, dass sie gut durch den Winter kommen. Dennoch kommt es vor, dass einige von ihnen die kalte Jahreszeit nicht überstehen. Welche Gründe gibt es dafür?

Nahrungsmangel

Für viele Tiere bei uns in Deutschland wird es immer schwieriger, vor dem Winter ausreichend Nahrung zu finden, um sich eine Speckschicht anzufuttern. Das betrifft zum Beispiel Arten, die Insekten fressen. Die Anzahl der Insekten in Deutschland sinkt seit Jahren.

Fehlende Schlafplätze

Manche Tiere finden keine geeigneten Plätze für ihren Winterschlaf. Das liegt vor allem daran, dass bei uns in Deutschland auf den meisten Flächen intensive Landwirtschaft betrieben wird oder Wirtschaftswälder wachsen. Dort gibt es kaum noch naturnahe Grundstücke und immer weniger Hecken und Laubhaufen, wohin sich Tiere zurückziehen können.

Wecken aus dem Winterschlaf

Wenn Tiere zum Beispiel durch Licht oder Lärm gestört werden und dadurch zu früh aufwachen, kann das sehr gefährlich für sie sein. Ihr Stoffwechsel, Herzschlag und ihre Atmung sausen dann von ganz langsam auf schnell hoch. Dafür wird viel Energie benötigt. Dabei müssen ihre Energiereserven bis zum Frühjahr ausreichen. Verlieren die Tiere vorher zu viel Energie, können sie sterben.

Erderhitzung

Es wird auf der ganzen Welt immer wärmer. So ist es auch bei uns im Winter oft wärmer als früher. Dadurch erwachen einige Tiere frühzeitig aus dem Winterschlaf. Sie verlassen ihren sicheren Schlafplatz und suchen nach Nahrung. Wird es dann nochmal kälter, können Tiere erfrieren.

Hilf Tieren durch den Winter

Feldhase rennt durch Schnee
Feldhase im Winter © GettyImages
  1. Tieren ihre Ruhe lassen

    Im Winter solltest du auch Tiere, die aktiv sind wie der Feldhase, nicht in ihrem Lebensraum stören. Die Anwesenheit von Menschen kann sie stressen. Meist rennen sie auch vor uns weg. Für beides brauchen sie viel Energie. Achte deswegen darauf, die Wege beim Spazieren in der Natur nicht zu verlassen.

    Schlafende Tiere wie Siebenschläfer brauchen erst recht Ruhe. Das heißt auch, dass du nicht an möglichen Verstecken nachschauen solltest, ob dort ein Tier eingezogen ist.

  2. Nagern Nüsse und Kerne anbieten

    Wenn es im Winter so kalt ist, dass auch der Boden gefriert, kommen Eichhörnchen nicht mehr an ihre vergrabenen Vorräte. Du kannst ihnen helfen, indem du Futter für sie bereitstellst. Das können zum Beispiel Haselnüsse, Walnüsse und Sonnenblumenkerne sein. Du kannst sie in ein großes Vogelhäuschen legen, das du vorher mit Zeitungspapier ausgelegt hast. So lässt es sich leichter sauber machen. Stelle immer auch eine Schale Wasser dazu.

  3. Hungrige Vögel füttern

    Viele Vögel finden im Winter zu wenig Nahrung. Mit Vogelfutter kannst du ihnen helfen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

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