Viele Wale sind größer als jedes Tier an Land. Blauwale wie auf unserem Bild werden sogar bis zu 33 Meter lang und damit so groß wie kein anderes Lebewesen der Erde. Willkommen in der Welt der Ozeanriesen!

Warum tauchen Wale auf?

Weil sie im Gegensatz zu Fischen Luft zum Atmen brauchen. Denn sie haben eine Lunge und keine Kiemen. Wale atmen aber nicht durch ihr Maul, sondern, je nach Art, durch ein oder zwei Blaslöcher an der Kopfoberseite. Beim Untertauchen halten Wale die Luft an und können so je nach Art bis zu zwei Stunden unter Wasser bleiben.

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Schon gewusst?

Auch Delfine sind Wale, rund 40 Arten gibt es. Sie leben als einzige Wale auch im Süßwasser einiger Flüsse.

So viele Arten gibt es

Wale sind Säugetiere. Sie alle sind perfekt an das Leben im Wasser angepasst und haben ganz schön was drauf. Sie bringen sogar ihre Jungen unter Wasser zur Welt.

Vom kleinsten Wal, dem Maui-Delfin, bis zum absoluten Giganten, dem Blauwal, leben ungefähr 90 Walarten auf unserer Welt. Die meisten von ihnen sind in den Ozeanen zu Hause, einige leben in Flüssen.

Wale in Deutschland

Um Wale zu beobachten, musst du nicht weit reisen. Der Schweinswal ist auch in der Nord- und Ostsee zu Hause. Mit etwas Glück kannst du ihn besonders im Frühjahr und Sommer vor der Küste entdecken.

Wal-Rekorde

Blauwal unter Wasser © Arco Images
Blauwal unter Wasser © Arco Images

Der Blauwal ist das größte Lebewesen der Erde. Er wiegt bis zu 150 Tonnen. Das ist fast so viel wie zwei moderne E-Loks zusammen!

Das Herz eines Blauwals ist so groß wie ein kleines Auto. Wenn er Luft holt, könntest du mit seinerm Atemzug glatt 2.000 Luftballons aufblasen.

Weil er so groß ist, vertilgt er jeden Tag bis zu 7.000 Kilogramm Krillkrebse. Das ist so viel wie etwa 70.000 Bananen!

Der Grönlandwal ist das langlebigste Säugetier der Welt. Er kann unglaubliche 200 Jahre alt werden.

Der Pottwal ist das größte Raubtier der Erde und der vermutlich beste Taucher unter den Meeressäugern. Er kann in Tiefen von bis zu 3.000 Metern hinabschwimmen. Hier findet er seine Leibspeise, den Riesenkalmar.

Der Buckelwal hat mit längsten Flipper (Flossen) aller Wale: Sie werden bis zu 5 Meter lang.

Der Grauwal hält unter allen Säugetieren den Langstreckenrekord. Jedes Jahr legt er auf seiner Reise vom Nordpolarmeer nach Mexiko bis zu 20.000 Kilometer zurück.

Der Narwal besitzt den größten Zahn. Er kann bis zu 3 Meter lang und 10 Kilogramm schwer werden. Was der Narwal damit anstellt, darüber sind sich die Forscher allerdings uneinig.

Bauplan der Natur

Finnwal stößt Luft durch Blaslöcher aus
Finnwal stößt Luft durch Blaslöcher aus © Hugo Hebbe / WWF France

Das Blasloch besitzt einen Schließmuskel, damit der Wal beim Tauchen kein Wasser in die Lunge bekommt. Zahnwale wie der Orca oben haben ein Blasloch, Bartenwale zwei Blaslöcher.

Statt einer Ohrmuschel besitzen Wale winzige Löcher, die zum Innenohr führen. Auch der Kieferknochen leitet Schallwellen zum Innenohr.

Eine dicke Fettschicht, der Blubber, schützt vor Kälte und liefert Energie auf langen Reisen. Bei einigen Arten ist der Blubber bis zu 50 Zentimeter dick.

Die zwei Bauchflossen an der Unterseite des Walkörpers werden Flipper genannt. Mit ihnen steuert der Wal seine Richtung.

Der stromlinienförmige Körper ermöglicht den Walen eine schnelle und wendige Fortbewegung im Wasser.

Die Rückenflosse, die Finne, hilft beim Steuern der Schwimmrichtung und sorgt dafür, dass der Wal nicht beim Schwimmen umkippt. Nicht alle Arten haben eine Rückenflosse.

Die Schwanzflosse, Fluke genannt, schlägt auf und ab, bringt den Wal im Wasser voran. Manchmal wird sie auch als Schlagwaffe gegen Feinde eingesetzt.

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Schon gewusst?

Die meisten Wale schlafen nur mit einer Hirnhälfte. Die andere bleibt wach. So kann der schlafende Wal für den nächsten Atemzug rechtzeitig an die Wasseroberfläche schwimmen und die Umgebung überwachen.

Warum singen und rufen Wale?

Wale geben die unterschiedlichsten Geräusche von sich: laute Klick- und Knall-Geräusche, hohes Pfeifen und Quietschen, lange, wunderschöne Gesänge und Rufe, aber auch Töne, die wir Menschen gar nicht hören können. Das tun sie aus zwei Gründen:

Um sich zu verständigen

Wale nutzen Ozeane wie große Unterwasser-Sendenetze, bei denen jede Walart eine eigene Sprache und einen eigenen Kanal nutzt. Im Ozean ist nämlich genauso viel Lärm wie in einer Bahnhofshalle!

Um sich zu orientieren 

Tief tauchende Zahnwale können in der Dunkelheit nicht besonders gut sehen und nutzen deshalb Töne, um sich ein Bild ihrer Umgebung zu machen. An den unterschiedlichen Echos der Töne hören sie, ob sich vor ihnen zum Beispiel ein Felsen oder ein Fischschwarm befindet. Diese sogenannte Echoortung beherrschen auch Fledermäuse.

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Schon gewusst?

Die Klickgeräusche des Pottwals klingen wie das Zuschlagen einer mächtigen Eisentür und sind lauter als ein vorbeifliegender Düsenjet.

Buckelwal © Alexis Rosenfeld
Buckelwal © Alexis Rosenfeld

Hoch hinaus

So ein Sprung ist für einen Buckelwal ganz schön anstrengend. Besonders, wenn du so viel wiegst wie vier Elefanten. Wale tun dies, um mit den Platschgeräuschen Signale an Artgenossen zu senden. Was für Botschaften das sind, wissen wir noch nicht.

Wale in Not

Die Rote Liste sagt: Viele Wal-Arten sind in ihrem Bestand bedroht. Warum?

Unfallgefahr

Immer mehr Schiffe sind auf dem Meeren unterwegs. Manchen können Wale nicht ausweichen, es kommt zum Zusammenstoß. Die Wale können sich dabei so stark verletzen, dass sie sterben.

Lärm

Schiffsverkehr macht auch Krach –  ebenso der Bau von Erdölplattformen und militärische Übungen. Wale können dadurch die Orientierung verlieren. Sie werden von ihrer Familie getrennt oder enden am Strand. Einige Tiere verlieren durch den Lärm sogar ihr Gehör.

Überfischung

Wo riesige Fangflotten massenweise Fische und andere Lebewesen aus dem Meer fischen, bleibt oft nicht genug Nahrung für Wale.

Jagd

Leider machen einige wenige Länder wie Japan und Norwegen immer noch Jagd auf Wale.

Buckelwal verfangen in Geisternetz © naturepl.com / Tony Wu / WWF
Buckelwal verfangen in Geisternetz © naturepl.com / Tony Wu / WWF

Fischernetze

sind die größte Gefahr für Wale und andere Meeresbewohner. Sie verfangen sich darin, können sich oft nicht mehr befreien und ertrinken. Manchmal kommen sie auch frei, haben aber starke Verletzungen.

Verschmutzung

Viele Wale erkranken an den Giftstoffen, die über die Flüsse ins Meer gelangen. Andere sterben, weil sie herumtreibenden Müll für Nahrung halten und fressen.

Klimawandel

Durch die weltweit steigenden Temperaturen verändern sich auch Temperatur, Salzgehalt und Strömungen in den Meeren. Um Nahrung zu finden und sich in Ruhe fortzupflanzen zu können, müssen viele Wale nach neuen Lebensräumen suchen. Den meisten Tieren fällt es schwer, sich schnell an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.

Was der WWF tut

Die gute Nachricht: In den allermeisten Länder auf der Welt ist der Walfang seit rund 30 Jahren verboten. Weil der WWF und viele andere Naturschutzorganisationen bei Politikern nicht locker ließen. Die Bestände vieler Walarten erholen sich seitdem wieder. Hierbei helfen Wal-Schutzgebiete, in denen große und kleine Wale ungestört von Schiffsverkehr und Fischfang leben können.

Der WWF setzt sich auch gegen jeden weiteren Walfang ein, bekämpft die Verschmutzung der Meere und fördert die Erforschung der Ozeanriesen. Denn je mehr wir über die Wale erfahren, desto besser können wir sie schützen.

Wale im Mittelmeer

Verletzter Finnwal im Mittelmeer © WWF France
Verletzter Finnwal im Mittelmeer © WWF France

Wusstest du, dass es im Mittelmeer Wale gibt? Auch der zweitgrößte Wal der Welt, der Finnwal, fühlt sich dort in den tiefen Gewässern wohl. Der Finnwal und andere Walarten sind im nördlichen Mittelmeer durch das Schutzgebiet „Pelagos“ geschützt – und das schon seit fast 20 Jahren. Doch die Gefahren haben in den letzten Jahren zugenommen. Die Plastikflut, der zunehmende Schiffsverkehr und der Unterwasserlärm machen auch vor Pelagos nicht halt. Wir müssen deshalb aktiv werden, um den Finnwal noch besser zu schützen.

Unser Plan

  1. Wir setzen uns für eine Technik ein, die verhindert, dass es zu Zusammenstößen zwischen Walen und Schiffen kommt – und dass im Schutzgebiet weniger Schiffe fahren.
  2. Außerdem wollen wir die Plastikflut im Mittelmeer stoppen.
  3. Auch das Leben der Finnwale im Mittelmeer wollen wir erforschen. Dazu fährt regelmäßig ein WWF-Team aufs Meer hinaus. Alle gesichteten Wale werden fotografiert. Außerdem wird von jedem Wal eine Hautprobe entnommen. Daran kann man erkennen, ob das Tier ein Männchen oder Weibchen ist und ob es gesund ist. Aus den Fotos und Informationen wird eine große Wal-Kartei angelegt.

Was du für Wale tun kannst

Grauwal (Eschrichtius robustus) © naturepl.com / Mark Carwardine / WWF
Grauwal (Eschrichtius robustus) © naturepl.com / Mark Carwardine / WWF
  1. Du kannst dich dafür stark machen, dass mehr über den Schutz der Wale geredet wird – auch in der Schule.
  2. Wichtig ist auch, weniger Plastik zu verbrauchen. Zum Beispiel kannst du statt einer Plastikflasche eine wiederauffüllbare Trinkflasche verwenden. Es gibt viele Kleinigkeiten des Alltags, die zusammengenommen einen großen Unterschied machen, besonders wenn es um den Schutz des Klimas geht.

Manche Dinge müssen wir Profis machen, aber ohne die Hilfe von dir und all unseren Unterstützerinnen und Unterstützern kämen wir nicht weit. Dafür ein großes Dankeschön an euch!

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