Vor rund 30 Jahren lebten bei uns in Deutschland noch dreimal so viele Schmetterlinge wie heute. Doch nicht nur die Anzahl der Schmetterlinge nimmt immer weiter ab. Auch die Arten werden immer weniger. 500 heimische Arten gelten als bedroht. Woran liegt das?
Intensive Landwirtschaft
Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Auf vielen dieser Ackerflächen kommen Dünger, Insekten- und Pflanzengifte zum Einsatz. Sie schaden den Schmetterlingen und ihren Raupen. Außerdem verhindern sie, dass Pflanzen wachsen, von denen die Falter und ihr Nachwuchs sich ernähren können.
Erderhitzung
Weil es im Frühjahr immer früher warm wird, „erwachen“ viele Schmetterlinge auch früher im Jahr aus der Winterstarre. Die meisten Pflanzen hingegen orientieren sich bei der Bildung von Blüten nicht an den Temperaturen, sondern an der Tageslänge. Daher finden die Falter oft noch keine Nahrung, sterben vor Erschöpfung und können keinen Nachwuchs zeugen.
Weniger Lebensräume
Wiesen und Felder mit blühenden Pflanzen, Moore, Heiden und helle Auwälder sind in den vergangenen Jahren immer seltener geworden. Viele Arten brauchen ganz bestimmte Pflanzen. Fehlen diese, verschwinden die Schmetterlinge. Auch durch die Zerstückelung von Landschaften, zum Beispiel durch den Bau von Autobahnen, gehen Lebensräume verloren.
Lichtverschmutzung
An vielen Orten gibt es die ganze Nacht hindurch Licht – von Straßenlaternen, Leuchtreklamen oder Beleuchtungen öffentlicher Gebäude. Wie viele andere Insekten werden auch Nachtfalter von den Lichtern angezogen. Viele von ihnen fliegen stundenlang umher und sind anschließend so erschöpft, dass sie sterben.