Schafe gehören zu unseren ältesten Nutztieren. Schon vor ungefähr 11.000 Jahren zähmten die Menschen wilde Schafe – aus guten Gründen! Wir zeigen dir, welche wilden Schafe und welche gezüchteten Rassen es gibt.

Wildschafe

Schafe leben fast überall auf der Welt, auch in kalten Regionen. Erstaunlich: Je kälter es ist, desto größer werden die Tiere und ihre Hörner. Das größte Schaf ist das männliche Argali oder Riesenwildschaf in der Mongolei und Tibet. Es wird bis zu 2 Meter groß und 180 Kilogramm schwer. Das Argali hat auch die größten Hörner: Sie werden bis zu 1,90 Meter lang.

Als Wildschafe werden verschiedene Arten der Schafe zusammengefasst. Zum Beispiel diese hier:

Wo leben wilde Schafe?

In Asien (zum Beispiel im Himalaja) und im südöstlichen Europa, auch in Nordamerika wie die Dickhornschafe im Yellowstone-Nationalpark. Die meisten Wildschafe leben in Gebirgen bis zu 6.000 Metern Höhe wie das Argali, manche auch in Wüsten.

Wie leben sie?

Die Weibchen leben mit ihrem Nachwuchs oft in Gruppen, die Männchen sind Einzelgänger oder bilden Junggesellengruppen. Nur zur Paarungszeit kommen Männchen mit Weibchen zusammen. Nach einer fünf- bis sechsmonatigen Tragzeit kommen meist im Frühling ein bis vier Jungtiere zur Welt.

Vom Wildschaf zum Hausschaf

Europäisches Mufflon
Europäisches Mufflon © Ralph Frank / WWF

Schon vor ungefähr 11.000 Jahren zähmten die Menschen wilde Schafe. Mufflons sind wahrscheinlich die wilden Vorfahren unserer europäischen Hausschafe. Männliche Mufflons sind gut an ihren kreisförmigen Hörnern zu erkennen.

Aber warum züchteten Menschen aus wilden Schafen Haustiere? Schafe geben nahrhafte Milch, haben wärmende Wolle und liefern Fell und Fleisch. Sie sind auch mit wenig Nahrung zufrieden, halten Hitze und Kälte gut aus und können leicht gezähmt werden. Außerdem lassen sich ihre Häufchen noch als Dünger verwenden. Wie praktisch!

Allerdings hatten die ersten Hausschafe noch Haare. Erst im Lauf der Zeit gelang es, Schafe mit Wolle zu züchten. Wolle ist nichts anderes als besonders weiches Haar. Erste Haustiere aus wilden Schafen wurden vermutlich im Vorderen Orient zwischen Libanon und dem Iran gezüchtet. Heute gibt es auf der ganzen Welt mehr als 600 verschiedene Schafrassen, über 50 kannst du auch in Deutschland entdecken.

Flauschige Nutztiere

Wanderschäfer mit Schafen in Rumänien
Wanderschäfer mit Schafen in Rumänien © Wild Wonders of Europe / Cornelia Doerr / WWF

Vor allem wegen ihrer Wolle werden Schafe auch heute gezüchtet. Einmal im Jahr, meist zwischen Frühjahr und Sommer, werden sie geschoren. Das macht ihnen nichts aus, denn die Wolle wächst bis zum Winter wieder nach. Im Durchschnitt liefert jedes Schaf je nach Rasse und Alter heute bis zu 7 Kilogramm Wolle im Jahr. Daraus lassen sich etwa 12 Kinderpullover stricken. Schafswollpullover wärmen übrigens auch dann noch, wenn sie nass sind.

Viele Landschaften bei uns werden von Schafen gestaltet. Denn sie sorgen mit ihrem Trampeln und Fressen dafür, dass artenreiche Wiesen nicht verbuschen – zum Beispiel die Heidschnucken in der Lüneburger Heide. Auch anderswo wie Rumänien sorgen Wanderschäfer mit ihren Herden dafür, dass Wiesenlandschaften nicht zuwuchern und artenreich bleiben.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Auch heute haben manche Schafe ein Fell aus Haaren statt der Wolle – wie das Kamerunschaf.

Was der WWF tut

Manche Wildarten sind heute gefährdet – durch Krankheiten, die von Haustieren übertragen werden, unkontrollierte Trophäenjagd ihrer Hörner wegen und Zerstörung ihres Lebensraumes. Deshalb hilft der WWF zum Beispiel im Kaukasus und in der Mongolei, den Lebensraum von Wildschafen zu bewahren und sie vor Wilderern zu schützen. In Deutschland unterstützt der WWF die tiergerechte Haltung von Schafen auf Weiden.

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