Jetzt ist es offiziell: Der Afrikanische Waldelefant ist vom Aussterben bedroht. Im März 2021 hat die IUCN die Internationale Rote Liste gefährdeter Arten aktualisiert – und den Afrikanischen Waldelefant in die höchste Bedrohungskategorie eingeordnet. Der Afrikanische Savannenelefant folgt ihm auf dem Fuße in der zweithöchsten Kategorie „stark gefährdet“.

Wie kam es zu dieser erschreckenden Neubewertung? Wald- und Savannenelefanten wurden bisher von der Weltnaturschutzunion IUCN als zwei Unterarten des Afrikanischen Elefanten behandelt und daher gemeinsam als eine einzige Art bewertet. Laut IUCN-Statusbericht aus dem Jahr 2016 umfasst der Gesamtbestand der Afrikanischen Elefanten rund 415.000 Tiere, 100.000 weniger als noch im Jahr 2006. Das ist ein Rückgang um ungefähr ein Fünftel.

Der gemeinsame Status der Afrikanischen Elefanten in der Roten Liste lautete „gefährdet“. Die gemeinsame Einstufung nivelliert jedoch die Tatsache, dass die regionalen Populationen der Wald- und Savannenelefanten unterschiedlich stark bedroht sind. Zudem haben Wissenschaftler:innen Wald- und Savannenelefanten schon seit längerem als eigenständige Arten anerkannt – ein Grund mehr, die Bestände unabhängig voneinander zu beurteilen und zu schützen.

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Letzte Rettung: Vom Aussterben bedroht

Während der Savannenelefant in vielen subsaharischen Ländern Afrikas vorkommt und manche – nicht alle – seiner Populationen stabil sind oder sogar zunehmen, lebt der Waldelefant ausschließlich in den Regenwäldern Zentral- und Westafrikas. Seine Situation ist dramatisch.

Waldelefant kratzt sich am Baum am Rande der Dzanga-Bai © Carlos Drews / WWF
Waldelefant kratzt sich am Baum am Rande der Dzanga-Bai © Carlos Drews / WWF

Schätzungen und Hochrechnungen zufolge ist der Gesamtbestand der Afrikanischen Waldelefanten zwischen 2002 und 2011 innerhalb von knapp zehn Jahren um rund 62 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen bedeutet das: Gab es im Jahr 2002 noch 270.000 Waldelefanten, waren es 2011 nur noch weniger als 100.000. Auch in den folgenden Jahren nahm ihre Zahl weiter ab. Um mehr als 86 Prozent brachen die Waldelefantenbestände innerhalb von 31 Jahren ein, so konstatiert die Rote Liste. Hochrechnungen zufolge lebten 2018 gerade einmal noch 75.000 Waldelefanten in Afrika. Diese Zahlen sind umso verheerender, wenn man bedenkt, dass sich Waldelefanten langsamer fortpflanzen als andere Elefantenarten. Die Bestände bräuchten mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte, um sich wieder zu erholen. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es vielleicht bald für immer zu spät.

Doch auch um den Afrikanischen Savannenelefanten ist es nicht gut bestellt. Er gilt fortan als stark gefährdet. Der Gesamtbestand des Savannenelefanten ist innerhalb von 50 Jahren um mindestens 60 Prozent geschwunden – auch wenn einige Bestände, vor allem im südlichen Afrika, zunehmen.

Die Entscheidung der IUCN, den Afrikanischen Waldelefanten und den Afrikanischen Savannenelefanten separat zu betrachten, trägt dieser Entwicklung Rechnung und macht vor allem die verheerende Situation des Waldelefanten nicht nur sichtbar, sondern auch offiziell.

Der WWF begrüßt diese Entscheidung, denn um den Savannenelefanten und den Waldelefanten schützen zu können, müssen die individuellen Bedrohungsfaktoren gezielt bekämpft werden.

Zudem ist die Rote Liste Grundlage für die Prioritätensetzung im Artenschutz. Ob beim Einwerben von Fördermitteln und Spendengeldern oder beim Mobilisieren politischer Entscheidungsträger:innen – die Rote Liste ist eine schlagkräftige Argumentationshilfe für Natur- und Artenschützer:innen. Es mag bedrückend klingen, aber für viele Arten ist der Status „vom Aussterben bedroht“ die letzte Rettung.

Wer ist der Größte? Der Savannenelefant!

Afrikanischer Savannenelefant © Kinjal Vasavada
Afrikanischer Savannenelefant © Kinjal Vasavada

Bullen der Afrikanischen Savannenelefanten erreichen eine Schulterhöhe von bis zu vier Metern und eine Länge von bis zu 7,50 Metern. Damit ist der Savannenelefant das größte Landlebewesen der Erde – größer als der Asiatische Elefant und größer als der Afrikanische Waldelefant.

In komplexen Sozialverbänden, die von Elefantenkühen angeführt werden, bevölkern Savannenelefanten das südliche und östliche Afrika und teilweise auch die Savannen südlich der Sahelzone Zentralafrikas.

Sie kommen in ganz unterschiedlichen Lebensräumen vor, bevorzugen aber eindeutig Gras- und Buschländer sowie Trockenwälder. Typischerweise verbringen sie mehr als 17 Stunden täglich mit der Nahrungssuche. So halten sie Sträucher kurz und tragen zum Fortbestehen von Grasländern bei – und zum Erhalt vieler Tierarten, die sich von Gräsern ernähren. Mit ihrem Dung verbreiten sie Samen in einem großen Umkreis, die Samen vieler Pflanzen werden sogar ausschließlich von den Savannenelefanten weiterverbreitet. Der Dung selbst wiederum ist Lebensraum für unzählige wirbellose Tiere. Mit anderen Worten: Der Savannenelefant ist für ein austariertes Ökosystem unersetzlich.

Waldelefanten, die etwas kleineren Kolosse

Waldelefanten-Dung in Messok Dja © Jaap van der Waarde / WWF Netherlands
Waldelefanten Dung in Messok Dja © Jaap van der Waarde / WWF Netherlands

Waldelefanten sind deutlich kleiner und kompakter als Savannenelefanten. Klar, schließlich müssen sie sich im dichten Dschungel fortbewegen können. Auch ihre charakteristisch runden Ohren sind nicht so groß wie die der Verwandten in der Savanne und ihre Stoßzähne weisen nach unten, nicht nach vorn. Auf der Suche nach Nahrung durchwandern kleinere Familienverbände aus maximal zwei, drei Weibchen mit ihren Jungtieren oder einzelgängerische Bullen viele Kilometer am Tag die tropischen Regenwälder Zentral- und Westafrikas.

Kiloweise Früchte und Pflanzenmaterial vertilgt ein Waldelefant täglich. Ergänzend benötigen Waldelefanten zur Verdauung bestimmte Spurenelemente, die sie in den mineralhaltigen Erden sumpfiger Waldlichtungen finden. Diese Lichtungen, sogenannte Bais, sind auch Orte sozialer Interaktion: Nicht nur die Familien der Waldelefanten sammeln sich dort, sie sind auch Treffpunkt für andere große Säugetiere.

Im Ökosystem des Waldes nehmen die Waldelefanten eine Schlüsselrolle ein: Mit ihrem Dung verbreiten sie Pflanzensamen in einem Umkreis von mehr als 50 Kilometern und zwar mit einer Quote von bis zu 346 Samen pro Quadratkilometer pro Tag. Das macht den Afrikanischen Waldelefanten zum effektivsten Samenverbreiter der Tropen!

Und nicht nur das: Bei ihren Streifzügen durch die dichte Vegetation schaffen sie ein Netzwerk aus Elefantenpfaden; sie trampeln Gestrüpp nieder und fällen auch den ein oder anderen kleineren Baum. Dadurch lichten sie den Wald und versorgen ihn durch ihre Ausscheidungen zugleich mit wichtigen Nährstoffen.

Waldelefantenschutz ist Klimaschutz

Der Beitrag, den Waldelefanten zum Schutz der Biodiversität leisten, ist essentiell. Was die wenigsten wissen: Waldelefanten tragen auch zum Klimaschutz bei! Wie sie das machen? Weil sie bei ihren Wanderungen durchs Unterholz stetig kleinere Baumarten ausdünnen, können größere Baumarten mit einer höheren Biomasse besser wachsen. Zwar binden alle Bäume Kohlenstoff, aber je größer der Baum, desto mehr Kohlenstoff kann er speichern. Waldelefanten sorgen also für mehr Speicherkapazität des Regenwalds und zwar massiv: Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass ohne Waldelefanten sieben Prozent der Biomasse verschwinden würde – und die zentral- und westafrikanischen Regenwälder etwa drei Milliarden Tonnen Kohlenstoff weniger binden könnten.

Wie komplex und zugleich fragil dieses System ist, lässt sich an zwei Baumarten ablesen, die besonders viel Kohlenstoff speichern können: Autranella congolensis und Baillonella toxisperma. Die Samen dieser Bäume haben eine harte Schale, sie keimen deutlich besser, wenn sie vom Waldelefant gefressen, von seiner Magenflüssigkeit aufgeweicht und wieder ausgeschieden werden. Weil die Zahl der Waldelefanten rapide gesunken ist, sind auch Autranella congolensis und Baillonella toxisperma bedroht. Verschärfend kommt hinzu, dass beide Bäume ihres schweren, harten Holzes wegen – bekannt als Mukulungu und Moabi – noch immer geschlagen werden. Mit fatalen Folgen: Die Früchte der Bäume und das Fett, das aus ihren Samen gewonnen wird, spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung der lokalen Bevölkerung.

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Was bedroht die Afrikanischen Elefanten?

Gewilderter Elefant im Hwange-Nationalpark in Simbabwe © Philipp Goeltenboth / WWF
Gewilderter Elefant im Hwange-Nationalpark in Simbabwe © Philipp Goeltenboth / WWF

Ihre Stoßzähne werden ihnen zum Verhängnis: Bei den Savannen- und Waldelefanten tragen sowohl männliche wie auch weibliche Tiere Stoßzähne, die das ganze Leben lang wachsen und sehr schwer werden können. Die Stoßzähne der Savannenelefanten sind stärker gebogen und etwas dicker als die der Waldelefanten. Dafür ist das Elfenbein der Waldelefanten dichter, kompakter – und leichter zu bearbeiten. Deshalb ist es wertvoller und bei Wilderer:innen besonders begehrt.

Elfenbein wird seit Jahrtausenden zu Kunst- und luxuriösen Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Die Nachfrage, die bis heute besteht und vor allem aus Asien getrieben wird, hat zu massiven Rückgängen der Tiere über das letzte Jahrhundert geführt. Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts sollen mehrere Millionen Elefanten durch Afrika gezogen sein, heute sind es nur noch wenige Hunderttausende, mit sinkendem Trend.

Allein zwischen 1979 und 1989 wurden die Bestände von damals noch rund 1,3 Millionen Tiere auf weniger als die Hälfte dezimiert: innerhalb von nur zehn Jahren verlor der Kontinent Schätzungen zufolge 700.000 bis 800.000 seiner Elefanten.

Mittlerweile hat sich eine äußerst skrupellose, professionelle Wildtiermafia etabliert. Dieses kriminelle Netzwerk aus oft schwer bewaffneten Wilderer:innen, Schmuggler:innen und Händler:innen tötet in Afrika derzeit immer noch bis zu 20.000 Elefanten pro Jahr. Afrikaweit sind fünf bis sechs von zehn tot aufgefunden Elefanten keines natürlichen Todes gestorben, in Zentralafrika sind es sogar acht von zehn – der Wildereidruck lastet also auf den Waldelefanten besonders schwer.

Die Covid-19-Pandemie macht es den Schutzgebieten dabei vielerorts zusätzlich schwer, die Wildtierbestände gut zu schützen. Vor allem aufgrund des ausbleibenden Tourismus fehlen wichtige Einnahmequellen.

Abholzung © Brent Stirton / Getty Images / WWF UK
Abholzung © Brent Stirton / Getty Images / WWF UK

Nicht nur die Stoßzähne, auch die Lebensräume der Elefanten wecken Begehrlichkeiten. In großen Teilen ihres Verbreitungsgebiets gibt es wertvolle Hölzer, Bodenschätze und Erdöl.

Die Folge: Zuvor abgelegene Regionen werden erschlossen, Transportwege zerschneiden und zerstören den Lebensraum – allein in der Zeit von 2002 bis 2011 sind 30 Prozent des Lebensraums der Waldelefanten durch derlei Eingriffe verlorengegangen. Auch das enorme Bevölkerungswachstum Afrikas macht den Elefanten zu schaffen. Ihre angestammten Habitate werden in Acker- und Weideflächen umgewandelt, die Nähe von Elefanten und Menschen führt zu sogenannten Mensch-Wildtier-Konflikten. Dass die Elefanten in diesen Konflikten besonders aggressiv agieren, ist der Wilderei geschuldet, die ihre komplexen Sozialsysteme zerstört und die Tiere traumatisiert.

Die Fragmentierung ihres Lebensraums erschwert den Elefanten außerdem das Abwandern aus besonders dicht besiedelten Gebeiten in weniger dicht besiedelte Regionen. Während viele der Elefantenpopulationen rapide abnehmen und sogar ganz verschwinden – vor allem die der Waldelefanten – wachsen einige Populationen des Savannenelefanten im südlichen und östlichen Afrika. Bei gleichzeitigem Lebensraumverlust können so Überpopulationen entstehen, die der Vegetation schaden und sich negativ auf die Biodiversität auswirken.

Immer stärker machen sich auch die Auswirkungen der Klimakrise bemerkbar. Während Savannenelefanten in Teilen ihres Verbreitungsgebiets unter heftigen Dürren leiden, wachsen in den Regenwäldern weniger Früchte, auf die die Waldelefanten jedoch angewiesen sind.

Was unternimmt der WWF zum Schutz der Afrikanischen Elefanten?

Vor allem gilt es, das blutige Geschäft mit dem Elfenbein zu stoppen – und zwar entlang der gesamten Handelskette: Wilderei muss vor Ort bekämpft, der grenzübergreifend organisierte illegale Handel unterbunden und die Nachfrage vor allem in China, Vietnam und Thailand eingedämmt werden. Darüber hinaus setzt sich der WWF für den Erhalt von zusammenhängenden Lebensräumen ein und entwickelt Strategien zur elefantenfreundlichen Landnutzung, um Mensch-Tier-Konflikte zu reduzieren.

Dzanga-Sangha

Armutsbekämpfung und Bildung

In Dzanga-Sangha im Süden der Zentralafrikanischen Republik beispielsweise bekämpft der WWF die Wilderei mit nachhaltigen Konzepten für Tourismus und Wald- sowie Landwirtschaft. Dzanga-Sangha ist Teil des länderübergreifenden Schutzgebietes „Trinational de la Sangha“, das sich über mehr als 25.000 Quadratkilometer erstreckt und zu den wichtigsten Ökoregionen der Welt gehört. Neben den Waldelefanten beherbergt es außergewöhnlich viele weitere gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Zentraler Bestandteil der dortigen WWF-Arbeit: Armutsbekämpfung und Bildung. Denn nur wenn für die regionale Bevölkerung dauerhafte Einkommensquellen geschaffen werden, kann die Ökoregion geschützt werden.

Waldelefanten auf der Dzanga Bai © Andy Isaacson / WWF-US
Waldelefanten auf der Dzanga Bai © Andy Isaacson / WWF-US
Hwange-Nationalpark

Geniale Methoden

Im Hwange-Nationalpark in Simbabwe streifen ungefähr 45.000 Elefanten durch die Savanne – das ist die zweitgrößte Population Afrikas. Hwange wird also völlig zurecht auch Elefanten-Paradies genannt. Der Park gehört zu KAZA, dem Kavango-Zambesi-Schutzgebietsnetzwerk. KAZA ist das mit Abstand größte terrestrische, grenzüberschreitende Schutzgebiets-Netzwerk der Erde. In den Pufferzonen des Hwange-Nationalparks kommt es manchmal zu Mensch-Wildtier-Konflikten, die auch tödlich für die Menschen enden können. Deshalb hat der WWF gemeinsam mit einem nationalen Partner und den Gemeinden vor Ort ein ausgefeiltes Schutzsystem für die Felder der Kleinbäuer:innen entwickelt, bei dem verschiedene so einfache wie geniale Methoden wie beispielsweise Chili-Bomben, Schranken aus Baumstämmen, Chili-Zäune, Chili-Gewehre, reflektierende Flaschen und Alarmglocken zum Einsatz kommen. Innerhalb eines Jahres ging die Zahl der Mensch-Wildtier-Konflikte in einer der Pilot-Gemeinden von 93 auf weniger als fünf pro Jahr zurück.

Elefanten in KAZA © Mauritius Images / Minden Pictures
Elefanten in KAZA © Mauritius Images / Minden Pictures
Salonga-Nationalpark

Biomonitoring

Auch die Nachrichten aus dem Salonga-Nationalpark tief im Landesinnern der Demokratischen Republik Kongo machen Hoffnung: Um die Populationen bedrohter Tierarten zu erhalten, muss man zunächst herausfinden, wo genau sie sich befinden und wie viele es sind. Dann kann man beurteilen, welchen Bedrohungen sie ausgesetzt sind und Strategien zu ihrem Schutz entwickeln. Biomonitoring nennt man eine solche systematische Bestandsaufnahme. In einem riesigen und unwegsamen Gebiet wie dem Salonga-Nationalpark ist das nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine logistische Herkulesaufgabe! In einer großangelegten Studie zwischen 2015 und 2018 konnte der WWF zusammen mit anderen Naturschutzorganisationen und Forschungseinrichtungen ermitteln: Ungefähr 1.600 Waldelefanten leben in Salonga – das sind genau so viele wie bei der letzten Erhebung 2004. Angesichts des drastischen Rückgangs der Waldelefantenpopulationen in Zentralafrika zeigt diese Zahl eindrücklich, wie wichtig Waldschutzgebiete sind, um einzelne Arten und die Biodiversität der Erde zu erhalten.

Luftaufnahme der Bekalikali Bai im Salonga Nationalpark © Karine Aigner / WWF-US
Luftaufnahme der Bekalikali Bai im Salonga Nationalpark © Karine Aigner / WWF-US
Lobéké Nationalpark

Schutz

Im Lobéké Nationalpark im Südosten Kameruns mit mehr als 250.000 Hektar Fläche gibt es eine der größten Dichten an Waldelefanten. Die Waldlichtungen (Bais) sind wahre Magnete für viele Tierarten, wegen ihrer lebenswichtigen Mineralien, die sonst sehr schwer im Regenwald zu finden sind. Als eine der wenigen internationalen Nichtregierungsorganisationen, die durchgehend vor Ort ist, versucht der WWF die bitterarmen Bakas, aber auch die anderen lokalen Gemeinden in die Schutzgebietsarbeit einzubinden und deren Lebensgrundlage zu verbessern. Mit Hilfe des WWF wurden Gemeindewälder eingerichtet. Die Gemeindewälder dienen dazu, den Druck auf die Nationalparks durch die Nutzung zu mildern – vor allem aber helfen sie, die Armut zu reduzieren und fördern eine lokale Entwicklung.

Waldelefanten in Lobéké © WWF
Waldelefanten in Lobéké © WWF
China

Nachfragereduktion

Und auch auf der Abnehmerseite arbeitet der WWF, um die gesamte Handelskette der Wilderei – also den Schutz der Tiere in ihren Lebensräumen vor illegaler Tötung und die Reduktion der Nachfrage, die dieses Treiben fördert - zu adressieren. Hierbei sind wir insbesondere in China aktiv, das Land, das bislang als größter Abnehmer für Elfenbein weltweit galt. Seit dem wichtigen Schritt, den nationalen Handel mit Elefanten-Elfenbein ab 2018 in China zu verbieten, beobachtet der WWF in jährlichen Analysen die Entwicklung der Nachfrage und Märkte, denn es besteht das Risiko, dass sich der Verkauf in Schwarzmärkte und Nachbarländer verschiebt. Und in der Tat bleibt seitdem ein gewisser “harter Kern” bestehen, der trotz Verbot Elfenbein kauft und das auch noch weiter plant zu tun. Insbesondere in benachbarten Ländern wie Vietnam und Thailand kaufen die Menschen nun auf Reisen das begehrte Gut und schmuggeln es nach Hause. Wir adressieren dieses Problem durch eine breit angelegte Kampagne zur Verhaltensänderung, die insbesondere an solche notorischen Käufergruppen und Reisende gerichtet ist, und arbeiten eng mit der Reisebranche zusammen. Die gute Nachricht: Trends und das Interesse gehen leicht zurück, dennoch bleibt ein Rest bestehen, sodass wir unsere Arbeit zur Reduktion der Nachfrage nach Elefanten-Elfenbein auch weiterhin fortsetzen werden.

© WWF / Folke Wulf
© WWF / Folke Wulf

Das sind nur vier von zahlreichen Projekten, mit denen der WWF um das Überleben der Afrikanischen Elefanten kämpft. Projekte, die hoffen lassen, dass die Wald- und die Savannenelefanten auch in Zukunft ihre angestammten Habitate in Afrika bewohnen können.

So helfen Sie den Elefanten

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