Nicht nur die Stoßzähne, auch die Lebensräume der Elefanten wecken Begehrlichkeiten. In großen Teilen ihres Verbreitungsgebiets gibt es wertvolle Hölzer, Bodenschätze und Erdöl.
Die Folge: Zuvor abgelegene Regionen werden erschlossen, Transportwege zerschneiden und zerstören den Lebensraum – allein in der Zeit von 2002 bis 2011 sind 30 Prozent des Lebensraums der Waldelefanten durch derlei Eingriffe verlorengegangen. Auch das enorme Bevölkerungswachstum Afrikas macht den Elefanten zu schaffen. Ihre angestammten Habitate werden in Acker- und Weideflächen umgewandelt, die Nähe von Elefanten und Menschen führt zu sogenannten Mensch-Wildtier-Konflikten. Dass die Elefanten in diesen Konflikten besonders aggressiv agieren, ist der Wilderei geschuldet, die ihre komplexen Sozialsysteme zerstört und die Tiere traumatisiert.
Die Fragmentierung ihres Lebensraums erschwert den Elefanten außerdem das Abwandern aus besonders dicht besiedelten Gebeiten in weniger dicht besiedelte Regionen. Während viele der Elefantenpopulationen rapide abnehmen und sogar ganz verschwinden – vor allem die der Waldelefanten – wachsen einige Populationen des Savannenelefanten im südlichen und östlichen Afrika. Bei gleichzeitigem Lebensraumverlust können so Überpopulationen entstehen, die der Vegetation schaden und sich negativ auf die Biodiversität auswirken.
Immer stärker machen sich auch die Auswirkungen der Klimakrise bemerkbar. Während Savannenelefanten in Teilen ihres Verbreitungsgebiets unter heftigen Dürren leiden, wachsen in den Regenwäldern weniger Früchte, auf die die Waldelefanten jedoch angewiesen sind.