Tierfamilien sind genauso verschieden wie unsere Menschenfamilien. Oft bestehen sie aus Mutter, Vater und Kindern. Manchmal leben Kinder zusammen, die verschiedene Väter oder Mütter haben. Andere Kinder wachsen bei ihren Großeltern auf. Manche Kinder haben zwei Mütter oder zwei Väter. Und in einigen Familien gibt es Adoptivkinder.

Die Kleinfamilie

Wolfsfähe mit Welpen auf einer Wiese
Wolfsfähe mit Welpen © Debbie Steinhauser / Getty Images / iStock

Vor allem unter den Säugetieren gibt es viele Arten, bei denen Eltern und Kinder gemeinsam in einer kleinen Gruppe leben. Bei Wölfen und Gibbons zum Beispiel leben die Eltern mit jüngeren und etwas älteren Kindern zusammen.

Auch bei den Vögeln gibt es solche kleinen Familien: bei Rabengeiern, Albatrossen und Schwänen zum Beispiel. In der Kleinfamilie bleiben die Elterntiere oft ein ganzes Leben lang zusammen.

Die Großfamilie

Zebras in der Masai Mara © Juozas Cernius / WWF-UK
Zebras in der Masai Mara © Juozas Cernius / WWF-UK

In großen Gruppen ist jedes einzelne Tier besser vor Feinden geschützt. Vor allem Jungtiere genießen den Schutz vieler erwachsener Tiere. Zebras, Büffel, viele Antilopen- und Hirscharten oder Delfine leben zum Beispiel mit jeder Menge anderen Artgenossen zusammen.

In großen Tierfamilien gibt es oft einen Anführer oder eine Anführerin – das Leittier. Häufig sind das besonders starke oder erfahrene Tiere, die ihre Familie gut beschützen oder ihr Überleben sichern können. Das Leittier bestimmt, wohin die Familie zieht und wann gefressen wird. Es sucht auch Ruhe- und Schlafplätze aus.

Gleichgeschlechtliche Partner

Auch bei den Tieren kommt die Liebe zwischen Männchen und Männchen oder Weibchen und Weibchen vor. Das ist zum Beispiel bei Giraffenmännchen so oder bei Albatrosweibchen. Auch manche Schwanenmännchen bevorzugen einen männlichen Partner. Um eine Familie zu gründen, paaren sie sich mit einem Weibchen und vertreiben es nach der Eiablage oder adoptieren verlassene Eier.

Frauen unter sich

Herde afrikanischer Elefanten (Loxodonta africana) in Kenia © Martin Harvey / WWF
Herde afrikanischer Elefanten (Loxodonta africana) in Kenia © Martin Harvey / WWF

Elefantenkühe leben gemeinsam mit ihren Kindern in Herden von bis zu zehn Tieren. Das älteste, erfahrenste Weibchen führt die Gruppe an. Wenn die männlichen Elefantenkinder alt genug sind, verlassen sie die Familie und leben alleine oder mit anderen Männchen. Die Frauen der Familie aber bleiben für immer zusammen. Die Elefantenbullen stoßen nur zur Herde, um sich mit den Weibchen zu paaren.

Einzelgänger

Blauwale, Jaguare, Schildkröten und die meisten Insekten haben eines gemeinsam: Sie leben allein, genau wie ein Großteil aller Tiere. Meistens sind sie nur zur Paarungszeit mit anderen Artgenossen anzutreffen oder solange der Nachwuchs versorgt wird.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Seeotter halten im Schlaf Händchen, damit sie im Wasser nicht voneinander wegtreiben.

So leben Tierfamilien

In Tierfamilien gibt es feste Zeiten für alles: für das Essenbesorgen, das Fressen, die Ruhe- und Schlafpausen, das Lernen, Spielen und Kuscheln.

Wir gründen eine Familie

Eine Gruppe Kaiserpinguine und ein Küken
Eine Gruppe Kaiserpinguine und ein Küken © Fritz Pölking / WWF

Bei den meisten Tieren geht es ein Leben lang nur darum, Nachwuchs zu zeugen. Wie, das ist von Art zu Art ganz verschieden.

Bei vielen Arten leben männliche und weibliche Tiere alleine und kommen nur zusammen, um sich zu paaren und anschließend wieder getrennte Wege zu gehen. Es gibt auch Arten, bei denen Paare ein Leben lang zusammen bleiben und immer wieder Jungtiere in die Welt setzen wie zum Beispiel die Kaiserpinguine. Vater und Mutter wechseln sich mit dem Wärmen und Füttern des Kükens ab.

Bei Arten, die in großen Gruppen leben, kommen die Tiere mit unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern zusammen.

Der Nachwuchs ist da – wer kümmert sich?

Gorilla-Familie in Dzanga-Sangha © David Santiago
Gorilla-Familie in Dzanga-Sangha © David Santiago

Die Aufzucht der Jungtiere ist bei vielen Tierarten alleinige Aufgabe der Mutter. Sie bringt den Nachwuchs zur Welt, versorgt und pflegt ihn und bringt ihm häufig alles bei, was er braucht, um alleine zu überleben. Bei einigen wenigen Arten kümmert sich der Vater alleine um die Kinder. Manchmal wird der Nachwuchs von Mutter und Vater gemeinsam versorgt. Die Eltern unterstützen sich dann gegenseitig und bilden bei der Versorgung der Kinder ein eingespieltes Team.

Bei Arten, die in großen Gruppen zusammenleben, kümmern sich auch andere Familienmitglieder um die Jungtiere. Andere Jungtiere sind von Anfang an auf sich allein gestellt. Die Mutter verlässt die Jungen, noch bevor sie schlüpfen.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Adoptivkinder gibt es auch in der Tierwelt, zum Beispiel bei den Menschenaffen. Manchmal übernimmt ein Weibchen der Familie die Mutterrolle für ein Jungtier, falls die leibliche Mutter das Kind nicht annimmt, zu wenig Milch zum Säugen hat oder nicht mehr lebt.

Warum geraten Tierfamilien in Not?

Löwenfamilie © Richard Barrett / WWF-UK
Löwenfamilie © Richard Barrett / WWF-UK

Lebensräume werden zerstört, um Platz zu schaffen für Weiden und Äcker, Straßen und Siedlungen oder Industrie. Oft werden große Lebensräume wie Wälder in viele kleine Häppchen zerteilt. Weibchen oder Männchen müssen dann Straßen oder Schienen passieren und Ortschaften durchqueren, um zu einem Artgenossen zu gelangen. Das ist für viele Tiere lebensgefährlich.

Die weltweite Erderhitzung erschwert die Aufzucht und Versorgung von Jungtieren. Zum Beispiel bei den seltenen Saimaa-Robben in Finnland: Sie bauen für ihren Nachwuchs Schneehöhlen auf zugefrorenen Seen, die vor Wölfen, aber auch vor Kälte und Nässe schützen. In den letzten Jahren hat es zu wenig geschneit. Ohne Schneehöhlen sinken die Überlebenschancen der jungen Robben.

Wo Nahrung fehlt, Futterpflanzen oder Beutiere, haben es Tiereltern schwer, ihre Jungtiere zu versorgen. Das ist vor allem dort der Fall, wo Natur zerstört wird. Immer mehr Arten kämpfen auch deshalb ums Überleben.

Wo Gifte in die Umwelt gelangen, können Tiere erkranken, keine Kinder mehr bekommen oder sterben. Zum Beispiel Pflanzen- und Insektengifte in der Landwirtschaft haben so eine Wirkung. Oder massenhaft Plastik in der Umwelt.

Der WWF hilft

Der WWF kümmert sich deshalb in vielen Projekten weltweit darum, mehr Lebensräume für viele Arten zu schützen, Gifte in der Umwelt zu stoppen und die Erderhitzung abzubremsen. Ein Beispiel von vielen ist unsere Arbeit in der russischen Arktis, um Rentiere zu schützen.

Werdet Teil der WWF-Familie

Weitere Junior-Themen

  • Giraffen in einer Savannenlandschaft in Tansania © Rex Lu / WWF Giraffen | WWF Junior

    Niemand auf der Welt kann so über Land und Tiere hinwegsehen wie die Giraffen. Wie lebt es sich als Riese? Und warum haben Giraffen dunkelblaue Zungen? Weiterlesen ...

  • Schimpansennachwuchs © naturepl.com / Anup Shah / WWF Schimpansen | WWF Junior

    Das Erbgut des Schimpansen stimmt fast komplett mit dem von uns Menschen überein. Das macht ihn, zusammen mit dem Bonobo, zu unserem nächsten Verwandten! Weiterlesen ...

  • Löwin mit jungen Löwen unterwegs © Michael Poliza / WWF Die Welt der Tiere entdecken | WWF Junior

    Lerne Tiere aus aller Welt kennen – von Vögeln bis hin zu Insekten. Erfahre spannende Fakten und entdecke die Tierwelt mit WWF Junior! Weiterlesen ...