Die über einen Satelliten gesendeten Daten seines GPS-Halsbandes erzählen von einem weiten, weiten Weg. Er lief in den letzten Monaten durch die gesamte Provinz Primorje von Norden nach Südwesten zurück in die Nähe des Rehabilitationszentrums – mehr als 700 Kilometer! Dort drehte er so etwas wie eine Ehrenrunde, nur um dann 180 Grad kehrt zu machen. Jetzt ist Vladik offensichtlich auf dem Weg zurück.
“Vladik” machte sich auf den Weg nach Hause – über Hunderte von Kilometern. Warum bleibt ein Rätsel. Amur-Tiger Vladik ist ja fast schon eine Berühmtheit: Aufgegriffen in der Großstadt Wladiwostok, über Monate im Rehabilitationszentrum Alexeevka aufgepäppelt, im Mai 2017 mit dem Hubschrauber über hunderte von Kilometern geflogen in eine neue Heimat im Bikin Nationalpark. Eigentlich mehr als genug Aufregung für ein Tigerleben. Doch Vladik hat scheinbar noch nicht genug erlebt, denn ihn trieb es weiter weg in die Ferne.
GPS-Daten: Das erzählen sie von Vladik
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Haben Tiger Heimweh?
Die russischen WWF-Tigerexperten um Pavel Fomenko vermuten, dass Vladik im Südwesten von Primorje geboren wurde. Dass er nun dorthin zurückkehrte, sozusagen in seine Heimat, gilt den Experten als sehr ungewöhnlich. Haben Tiger vielleicht Heimweh? Eine wirkliche Erklärung können die Tigerexperten nicht geben.
Vladik hat an Weisheit gewonnen
Wohin Vladik weiter wandern wird wagt niemand vorherzusagen. Wichtig ist: Der Tiger weiß auf sich aufzupassen. Vladik war auf der langen Wanderschaft offensichtlich extrem vorsichtig. Er wich Menschen und Dörfern weiträumig aus und riss auch keine Haus- oder Nutztiere. Er überquerte den Fluss Razdolnaya zweimal, die Transsibirische Eisenbahnlinie und sogar eine sehr stark befahrene Fernstraße – den Satellitendaten zufolge wartete er hier auf den richtigen Moment, um die Fahrbahn zu überqueren. Acht Stunden lang.
Sehen Sie hier noch einmal das Video von Vladiks Auswilderung
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Amur-Tiger Vladik zurück in der Wildnis
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