Die Königsboa ist lebendgebärend. Abhängig von Lebensraum, Nahrungsangebot, Unterart und Feinddruck, bringt sie nach 100 bis 150 Tagen Entwicklungszeit zwischen 5 und 60 Jungtiere mit einer Körperlänge von etwa 45 Zentimetern zur Welt. Die neugeborenen Boas sind vom ersten Moment an auf sich allein gestellt. Schon wenige Stunden nach der Geburt verlassen sie als Nestflüchter ihre Mutter. Außerhalb der Fortpflanzungszeit sind Königsboas Einzelgänger.
Abgottschlangen ernähren sich überwiegend von kleinen Säugetieren, Vögeln und deren Brut, aber auch von Teju-Echsen und Leguanen. Sie zählen zu den Würgeschlangen und wenden zum Töten ihrer Beute diese namensgebende Technik an. Wie andere Schlangen ist auch die Königsboa imstande, Beute zu schlucken, die viel größer ist als ihr eigener Kopf.
Noch wird die Königsboa nicht in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN geführt. Doch ihr Lebensraum schrumpft von Tag zu Tag vor allem durch die voranschreitende „Urbarmachung“ der Regenwälder.
Der Schutz des Lebensraumes hat für alle bedrohten Tier- und Pflanzenarten Amazoniens, nicht nur für die Boa constrictor, absolute Priorität. Daher hat sich der WWF zum Ziel gesetzt, innerhalb von zehn Jahren den größten Teil der Biodiversität im brasilianischen Amazonasbecken durch ein umfassendes Schutzgebietsnetzwerk zu sichern. Nach einer Initiative des WWF gab die brasilianische Regierung 1998 das Versprechen, zehn Prozent des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes unter Schutz zu stellen und rief in der Folge eines der weltweit ambitioniertesten Naturschutz-Programme ins Leben – das „Amazon Region Protected Areas Programme“ (ARPA), dessen Umsetzung vom WWF maßgeblich mitgestaltet wird. Am Ende sollen 50 Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Spanien, dauerhaft geschützt sein. Im Jahr 2007 verstärkte der WWF Deutschland sein Engagement für den Amazonas-Regenwald und übernahm mit seinem Projekt „Juruena-Nationalpark“ Verantwortung für einen wichtigen Teil des ARPA-Programmes.