Der Nasenaffe im Steckbrief

Lebensraum an Flussläufen in Galerie-, Mangroven- und Tieflandregenwäldern
Geografische Verbreitung Borneo
Gefährdungsstatus IUCN: "stark gefährdet"
Bestandsgröße Der Gesamtbestand wird auf weniger als 250.000 Tiere geschätzt (Stand 1992)

Die schlanken Affen mit der roten Nase

Die Nasenaffen erhielten ihren Namen wegen der typischen gurkenförmigen Nase der männlichen Tiere. In jungen Jahren noch recht gewöhnlich, wird die Nase mit zunehmendem Alter länger und knolliger. Die Weibchen haben hingegen relativ kleine Stupsnasen. Heimat der Nasenaffen ist die südostasiatische Insel Borneo. Die dortigen Bewohner nennen die Nasenaffen „Kera Bellanda“ – Holländeraffen, weil sie meinen, die roten Nasen ähneln denen sonnenverbrannter Europäer.

Sie sind vorwiegend an Flussläufen der Galerie-, Mangroven- und Tieflandregenwälder verbreitet und entfernen sich selten mehr als einen Kilometer vom Ufer. Die Art steht auf ganz Borneo unter nationalem Schutz. Trotzdem gefährden Wilderei und Zerstörung des Lebensraums das Überleben der Nasenaffen. Hauptnahrung der schlanken Affen sind energiearme Blätter. Ein Bezoar genannter Magenstein, ein Gemisch aus verschluckten Haaren, Pflanzenfasern und Speichel, ermöglicht ihnen, auch Blätter zu fressen, die für viele andere Arten ungenießbar sind.

Im malaysischen Bundesstaat Sabah auf der Insel Borneo engagiert sich der WWF für die Einrichtung eines Waldkorridors entlang des Unterlaufs des Kinabatangan-Flusses. Die Umweltstiftung betreibt mehrere lokale Baumschulen und pflanzt Bäume, um bislang isolierte Schutzgebiete miteinander zu verbinden. Zur Eindämmung des ungeregelten Bootstourismus hat der WWF Richtlinien für den schonenden Umgang mit der Natur ausgearbeitet und Verpflichtungserklärungen der Touristikunternehmen zum Schutz der Lebensräume der Nasenaffen erwirkt.

Weitere Informationen zu Nasenaffen

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Tierporträts im WWF-Artenlexikon

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