Heute ist das Überleben der Löwen durch zahlreiche Bedrohungen gefährdet, dazu gehören der Handel mit Löwenknochen als Ersatz für Tigerknochen zur Verwendung in der Traditionellen Asiatischen Medizin, Tötungen in Folge von Mensch-Wildtier-Konflikten, Lebensraumverlust, Beutetiermangel, Zufallsopfer der Buschfleisch-Wilderei, Krankheiten und nicht nachhaltige Trophäenjagd.
Da es aktuell nur noch wenige wildlebende Tiger in Asien gibt und die Bemühungen um Handelskontrollen mit ihren Körperteilen Erfolge zeigen, steigt die Nachfrage nach Körperteilen von anderen Katzenarten zur Verwendung in der Traditionellen Asiatischen Medizin deutlich an. Löwenknochen sind mittlerweile eine beliebte Alternative für Tigerknochen. Dabei ist der internationale illegale Handel mit Löwenteilen bisher wenig untersucht und überhaupt nicht unter Kontrolle.
Ein weiteres großes Problem für die Löwen ist der mit dem Bevölkerungswachstum einhergehende Lebensraumverlust sowie Lebensraumumwandlungen. Vor allem in den letzten dreißig Jahren ist die Bevölkerung in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes der Löwen stark angewachsen. In diesem Zusammenhang kommt es immer wieder und immer häufiger zu Mensch-Wildtier-Konflikten. Auch Beutetiermangel verstärkt, dass Löwen regelmäßig Nutztiere reißen. Bei Begegnungen können sie sogar Menschen gefährlich werden. Zahlreiche Präventions- und Rachetötungen sind die Folge. Außerhalb von Schutzgebieten werden die Löwenpopulationen so immer weiter verdrängt, kleiner und isolierter. Dies kann langfristig zu genetischer Verarmung, Inzuchteffekten und einer damit verbundenen größeren Anfälligkeit für Erbkrankheiten führen.
Vielerorts, oft auch tief innerhalb der Schutzgebiete leiden die Löwen unter der Wilderei von Buschfleisch. Sie verfangen sich in den Schlingen und Fallen, die eigentlich für große Huftiere ausgelegt werden. Manche intakten Lebensräume sind mittlerweile mehr oder weniger leer gewildert, so dass Löwen schwierig Beutetiere finden können und zudem häufig selbst Opfer der Wilderei werden. In Ostafrika haben die Beutetierbestände schon um die Hälfte, in Westafrika sogar um 85 Prozent abgenommen.
Gelegentlich gibt es bei Löwen starke lokale Populationseinbrüche durch Krankheiten, die häufig von Haustieren übertragen werden. Im Jahr 1994 sind in der Serengeti in Tansania beispielsweise innerhalb von sechs Monaten über tausend Löwen am Staupevirus gestorben.
Löwen gehören zu den begehrtesten Jagdtrophäen Afrikas. Die Trophäenjagd soll nach dem Motto „Schützen durch Nutzen“ Gelder einbringen, mit denen die Gemeinden, die im Löwenverbreitungsgebiet leben, unterstützt werden können und die dem Naturschutz zugutekommen sollen. Die Realität sieht aber leider meist anders aus. Oft kommen die Gelder nicht da an, wo sie ankommen sollen und die Jagd ist nicht nachhaltig. Trophäenjäger bevorzugen typischerweise ausgewachsene, kräftige Männchen. Wenn diese aber ein Rudel besitzen, kommt es zur Rudelübernahme durch neue Männchen und Infantizid der Jungtiere. Der Abschuss eines solchen Männchens hat dann also den Tod mehrerer Löwen zur Folge. In manchen Ländern werden deswegen nur Männchen ab einem bestimmten Alter für die Trophäenjagd freigegeben. Andererseits gibt es auch positive Beispiele wie im Nordwesten Namibias, wo die Trophäenjagd zu einem geduldeten Nebeneinander von Mensch und Löwe geführt hat - und die lokale Löwenpopulation aktuell stetig wächst.