Lebensraum | dichte Tiefland- bis Hochlandregenwälder und Torfmoorwälder auf Sumatra |
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Geografische Verbreitung | die indonesische Insel Sumatra |
Gefährdungsstatus | Rote Liste der IUCN: "vom Aussterben bedroht", CITES: Anhang I, Europäische Artenschutzverordnung (EG-Verordnung 338/97): Anhang A |
Bestandsgröße | etwa 600 Individuen (Stand 2021) |
Der Sumatra-Tiger im Steckbrief
Wer behauptet, Katzen seien wasserscheu?

Der Sumatra-Tiger weicht genetisch von allen heute noch lebenden Unterarten auf dem Festland ab. Untersuchungen legen nahe, dass er nach der letzten Eiszeit auf der Insel Sumatra von den anderen Tigerpopulationen isoliert wurde.
Der Sumatra-Tiger ist die kleinste der sechs überlebenden Unterarten des Tigers. Außerdem hat er Schwimmhäute zwischen den Zehen, die ihn zu einem sehr schnellen Schwimmer machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Katzenarten bewegen sich Tiger auch im Wasser fort und nehmen an heißen Tagen ein erfrischendes Bad.
Der Sumatra-Tiger lebt nur in den Wäldern und Sümpfen der indonesischen Insel Sumatra und ist somit die am südlichsten vorkommende noch lebende Unterart des Tigers. Der natürliche Lebensraum der Sumatra-Tiger reicht von Tiefland- bis Hochlandregenwäldern einschließlich einiger Torfmoorwälder.
Der Sumatra-Tiger ernährt sich hauptsächlich von Groß- und Kleinsäugetieren, beispielsweise von Hirschen, Wildschweinen oder Tapiren und manchmal auch von Wasservögeln, Affen, Reptilien oder Fischen.
Sumatra-Tiger lebten früher über die ganze Insel verteilt. Heute gibt es sie nur noch in verstreuten, isolierten Populationen. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Sumatra-Tiger in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ ein. In den 1970er Jahren gab es auf Sumatra noch etwa 1.000 Tiger. Aktuelle Bestandsschätzungen vermuten, dass es mittlerweile nur noch etwa 600 verstreut lebende Individuen gibt (Stand 2021).
Sumatra-Tiger sind hauptsächlich durch Wilderei, Lebensraumverlust und Rückgang ihrer Beutetiere bedroht. Jedes Jahr fallen Tiger Wilderern zum Opfer. Der Sumatra-Tiger wird heutzutage hauptsächlich wegen seiner Bedeutung in der asiatischen Medizin getötet.
Der Verlust des Lebensraumes durch Waldrodungen für die Papier- und Palmölindustrie ist neben der illegalen Jagd die Hauptursache für den massiven Bestandsrückgang der Großkatzen. Die Zerstörung der Wälder durch Rodung beeinflusst auch die Bestände der Tigerbeutetiere, die außerdem auch gejagt und so weiter dezimiert werden. In vielen Regionen gibt es mittlerweile zu wenige Huftiere, um Tiger ernähren zu können.
In Sumatra arbeitet der WWF mit daran, den Sumatra-Tiger vor dem Aussterben zu schützen. Der WWF engagiert sich für die Sicherung des letzten großen Waldgebietes im Tiefland von Tesso Nilo und die Vernetzung der wichtigsten Schutzgebiete in der Region als Lebensräume für den Sumatra-Tiger. Außerdem stellte der WWF eine Anti-Wilderer-Patrouille auf sowie ein Team zur Verminderung von Konflikten mit der lokalen Bevölkerung.
WWF und TRAFFIC unterstützen zudem die Aufklärung und das Training von Zollbeamten in Russland, China und Südostasien. Die Ermittlungsbehörden werden bei der Fahndung nach illegalen Produkten, die Tigerbestandteile enthalten, weltweit unterstützt.
Weitere Informationen zu Tigern
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Borneo und Sumatra
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Bukit Tigapuluh: Tigerwald statt Akazien-Monokultur
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
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