Lebensraum | Je nach Art hervorragende Anpassung an temperierte, subtropische und tropische Wälder (Laub-, Nadel-, Mangrovenwälder) sowie an Busch- und Grasland, Steppe, Savanne und Sümpfe. |
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Geografische Verbreitung | Auf allen Kontinenten verbreitet (außer Antarktis). |
Gefährdungsstatus | IUCN: "vom Aussterben bedroht": Zwergwildschwein Sus salvanius, Visayas-Pustelschwein Sus cebifrons, "stark gefährdet": Chacopekari Catagonus wagneri, Pustelschwein Sus verrucosus, "gefährdet": Mindoro-Bartschwein Sus philippensis, Hirscheber Babyrousa babyrussa (weitere Gefährdungen einiger Unterarten), CITES: Anhang I: Zwergwildschwein Sus salvanius, Hirscheber Babyrousa babyrussa, Chacopekari Catagonus wagneri, Anhang II: alle anderen Pekaris (Catagonus spp. und Tayassu spp.) |
Bestandsgröße | keine genauen Gesamtbestandszahlen bekannt |
Die (Wild-)Schweine im Steckbrief
Leibspeise von Obelix

Wildlebende Schweine sind heute die weltweit am weitesten verbreiteten Paarhufer. Sie kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. Trotzdem sind manche Arten eng auf bestimmte Lebensräume und Inseln beschränkt. Insgesamt gibt es 17 wilde Schweinearten und etliche Zucht- und Mischrassen von Hausschweinen. Die heute lebenden wilden Schweine sind mittelgroß, haben einen massigen Kopf, einen kurzen Hals sowie einen kräftigen und wendigen Körper. Die größte Schweineart ist das Riesenwaldschwein Hylochoerus meinertzhageni mit einer Körperlänge von bis zu 210 Zentimetern und einem Gewicht von über 270 Kilogramm. Die kleinste Art ist das Zwergwildschwein Sus salvanius – es wird nur 65 Zentimeter lang und bis zu 9 Kilogramm schwer. Das Fell der Schweine ist rau und borstig und je nach Art grau, braun bis schwarz gefärbt und teilweise gesprenkelt. Schweine haben relativ kleine Augen, eine recht bewegliche Schnauze und lange Ohren. Ihr Gehör- und Geruchssinn ist gut ausgebildet. Seitlich aus der Schnauze der Schweine ragen die mächtigen unteren Eckzähne heraus, einige Arten besitzen zudem stark ausgeprägte Gesichtswarzen.
Meist leben die weiblichen Schweine (Bachen) mit ihren Jungtieren aus verschiedenen Generationen zusammen und bilden Rotten, in denen festgelegte Rangordnungen bestehen. Ausgewachsene Männchen (Keiler) leben meist als Einzelgänger oder schließen sich zu „Junggesellengruppen“ zusammen. Die Reviergrößen der wilden Schweine reichen von weniger als einem bis zu 20 Quadratkilometern. Auch die Paarungs- und Tragzeit der Schweine variiert je nach Art und Verbreitungsgebiet. Nach 100 bis zu 175 Tagen Tragzeit werfen die Bachen ein bis zwölf Junge. Nur drei Monate werden die Frischlinge von der Mutter gesäugt, bevor sie entwöhnt und an andere Nahrung herangeführt werden. Als „Allesfresser“ ernähren sich die Schweine von verschiedenen Pflanzen, Pilzen, Insektenlarven, kleinen Wirbeltieren, Regenwürmern, Schnecken und auch Aas.
Die meisten der wilden Schweinearten sind heute durch Verlust oder Degradation ihres Lebensraums sowie durch Jagd und Wilderei bedroht. Besonders in stark von Menschen besiedelten Regionen wird ihre Existenz durch die Umwandlung ihrer Lebensräume in Landwirtschaftsflächen, Forstplantagen oder Siedlungsflächen und durch zum Teil rücksichtslose Verfolgung bedroht. Zu den bedrohtesten Schweinearten zählt das Zwergwildschwein. Es lebt in den Grasländern der indischen Provinz Assam. Die Nutzung dieser Flächen als Weide für Haustiere, zur kommerziellen Aufforstung und die Verwendung des Grases zum Hausbau hat die Art an den Rand des Aussterbens gebracht. In Nepal, Bhutan und Bangladesh gelten Zwergwildschweine bereits als ausgestorben. Andere wilde Schweinearten werden zum Beispiel in Japan, den Philippinen und Indonesien als landwirtschaftlicher Schädling massiv bejagt oder vergiftet.
Weltweit setzt sich zum Beispiel die Spezialistengruppe der IUCN für Schweine, Pekaris und Flusspferde (PPHSG – Pigs, Peccaries and Hippos Specialist Group) für den Schutz und Erhalt wilder Schweine und ihrer Lebensräume ein. Auch der WWF engagiert sich für das Überleben bedrohter wilder Schweinearten. Die Terai-Duar-Savannen und Grasländer in Südasien sind Heimat des bedrohten Zwergwildschweins und gehören als „Global 200“-Ökoregion des WWF zu den vorrangigen Schutzregionen der Umweltstiftung.
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
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