Lebensraum | Grönlandwale findet man nur in den arktischen Gewässern der nördlichen Hemisphäre. Sie verbringen den größten Teil ihres Lebens nahe der Packeiskante. Im Sommer sind sie auch in Buchten, Wasserstraßen und Meeresarmen zu beobachten. |
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Geografische Verbreitung | Die Verbreitungsgebiete der fünf Grönlandwal-Bestände liegen: in der Davis Strait/Baffin Bay, in der Bering/Tschuktschen/Beaufort See, in der Hudson Bay/Foxe Basin, im Ochotskischen Meer, in der Barentsee bei Spitzbergen |
Gefährdungsstatus | Grönlandwal nach IUCN: "nicht gefährdet", CITES: Anhang I, Bestände: Davis Strait/Baffin Bay: "stark gefährdet" Bering/Tschuktschen/Beaufort See: "Gefährdung anzunehmen" Hudson Bay/Foxe Basin: "gefährdet", Ochotskisches Meer: "stark gefährdet", Spitzbergen: "vom Aussterben bedroht", CITES: Anhang I |
Bestandsgröße | Davis Strait/Baffin Bay: etwa 350; Trend: ansteigend, Bering/Tschuktschen/Beaufort See: 7200 - 9400; Trend: ansteigend, Hudson Bay/Foxe Basin: etwa 330, Ochotskisches Meer: 150 – 200, Spitzbergen: unter 100, gesamt: unter 10.000 |
Der Grönlandwal im Steckbrief
Mit dem Kopf durch das Eis
Grönlandwale sind kompakte, 14 bis 18 Meter große Wale mit einem enormen Schädel. Der Kopf des Grönlandwals macht bis zu 40 Prozent seiner Gesamtkörperlänge aus. Er besitzt stark nach oben gebogene Ober- und Unterkiefer, was dem Grönlandwal den englischen Namen „Bowhead Whale“ (Bogenkopfwal) einbrachte. Der Grönlandwal wiegt durchschnittlich 60 - 80 Tonnen und die gegen Kälte isolierende Fettschicht (Blubber) des Grönlandwals hat eine Dicke von 20-50 Zentimetern. Mit ihren ausladenden Köpfen und kräftigen Körpern sind Grönlandwale dazu fähig, bis zu 30 Zentimeter dicke Eisdecken zu durchbrechen, wenn sie zum Atmen auftauchen.
Der Körper des Grönlandwals ist schwarz mit Ausnahme eines weißen bis ockergelben Kehlflecks. Einige Individuen haben kurz vor der Schwanzflosse eine graue Färbung. Grönlandwale besitzen keine Rückenflosse und keine mit Seepocken überzogenen Hautwucherungen.
Es ist schwierig, das Alter von Grönlandwalen festzustellen, da sie keine Zähne haben – die bei den Zahnwalen zur Altersbestimmung herangezogen werden können. Andere Merkmale zeigen aber, dass Grönlandwale eine sehr langlebige Tierart sind. Funde von Steinharpunenspitzen in ihrer Speckschicht und Analysen von Augenflüssigkeit geben den Wissenschaftlern Anhaltspunkte dafür, dass Grönlandwale bis weit über 100 Jahre alt werden können. In einer Studie wurde ein Einzeltier auf ein Alter von über 200 Jahren geschätzt.
Grönlandwale findet man nur in der nördlichen Hemisphäre in den arktischen Gewässern, wo sie den größten Teil ihres Lebens nahe der Packeiskante verbringen. Grönlandwale werden auf Grund ihrer Verbreitung in fünf Bestände eingeteilt: den Davis Strait/Baffin Bay Bestand, den Bering/ Tschuktschen/Beaufort See Bestand, den Hudson Bay/Foxe Basin Bestand, die Ochotskisches Meer Subpopulation und den Spitzbergen Bestand. Die verschiedenen Grönlandwalbestände wandern innerhalb ihrer Verbreitungsgewässer und ziehen nicht wie andere Großwale in wärmeren Gewässern zu überwintern. Damit sind Grönlandwale neben Beluga und Narwal eine von drei Walarten, die ihr ganzes Leben in der Arktis verbringen.
Weitere Informationen
- Wale und Delfine – die großen Meeressäuger
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
- Blauwal
- Brydewal
- Pottwal