Amur-Leoparden gehören zu den kleineren Leoparden. Die Männchen sind größer und kräftiger als die Weibchen. Die Kopfrumpflänge beträgt bis zu 1,36 Meter, die Schulterhöhe bis zu 78 Zentimeter und die Schwanzlänge bis zu 90 Zentimeter. Männliche Amur-Leoparden wiegen etwa 32 bis 48 Kilogramm und die Weibchen 25 bis 43 Kilogramm.
Amur-Leoparden besitzen ebenso wie die anderen Leopardenunterarten einen geschmeidigen, lang gestreckten, muskulösen Körper, einen großen, runden Kopf, mächtige Muskelpakete am Nacken und an den Schultern, muskulöse Beine mit breiten Pfoten und einen langen Schwanz. Der robuste Schädel bietet viel Fläche für den Ansatz der kräftigen Kiefermuskulatur. Die langen, spitzen Eckzähne eignen sich zum Fangen und Töten der Beute. Im Maulwinkel bilden die Reißzähne eine Art Schere zum Abschneiden von Fleisch. Mit der rauen Zunge können sie Fleisch vom Knochen abschaben.
Leoparden zählen zu den Zehengängern. Unter den Pfoten befinden sich dicke, stoßdämpfende Sohlenpolster, mit denen sie weich auftreten und sich lautlos fortbewegen können. Jede Pfote ist mit vier messerscharfen, hakenartigen, im Ruhezustand eingezogenen Krallen ausgestattet. Die Leoparden in der Amur-Region haben, vermutlich als Anpassung an das Laufen in tiefem Schnee, längere Beine als ihre Artgenossen.
Amur-Leoparden können ebenso wie die anderen Leoparden hervorragend gut sehen. Im Hintergrund ihrer Augen befindet sich eine reflektierende Membran. An diesem sogenannten Tapetum lucidum wird das einfallende Licht gespiegelt und zurückgestrahlt. So passiert es die Netzhaut ein zweites Mal. Die doppelte Lichtverwertung trägt dazu bei, dass Leoparden nachts relativ gut sehen können. Die extrem empfindlichen Tasthaare am Maul, an den Backen und über den Augen sind bei Leoparden besonders lang, helfen beim Abtasten der Umgebung und erleichtern die Orientierung bei Dunkelheit.
Das Fell der Amur-Leoparden gilt als besonders schön. Die unregelmäßigen Rosetten am Rücken und an den Körperseiten entstehen durch schwarze Ringe aus Tupfen, die einen gegen die Grundfarbe etwas verdunkelten Hof umschließen. Sie sind bei Amur-Leoparden besonders groß, stehen weit auseinander und haben dicke Ränder. Der Kopf, der Hals, die Schultern, der Bauch, die Beine und der Schwanz sind schwarz gefleckt. Das Fell der Amur-Leoparden hat im Sommer eine gelb-rötliche Grundfarbe. Im Winter ist es zur Tarnung in der verschneiten Umgebung heller. An der Brust, am Bauch und an den Beininnenseiten ist das Fell fast weiß. Dabei hat jeder Leopard eine einzigartige Musterung. Die Haare des Sommerfells der Amur-Leoparden sind etwa 2,5 Zentimeter lang. Das Winterfell ist hingegen bis zu sieben Zentimeter lang, dicht und weich.
Unter den Katzen zählen Leoparden zu den geschicktesten Kletterern. Die seitlich verlagerten Schulterblätter und die langen, hakenartigen Krallen unterstützen das Erklimmen von Bäumen und steilen Felsen. Leoparden können im Unterschied zu den meisten anderen Katzen sogar kopfüber abwärts klettern. Sie können enorm gut springen und sind gute Schwimmer.