Jaguare ernähren sich ausschließlich von Fleisch. Sie gehören zu den Top-Prädatoren in ihrem Lebensraum. Als Spitze der Nahrungskette sind sie somit ein besonders wichtiger Teil des natürlichen Nahrungsnetzes. Sie orten Beute über das Gehör und die Sicht. Sobald sich eine Gelegenheit zur Jagd bietet, pirschen sie sich mit geducktem Körper so nah wie möglich an ein Beutetier an. Zum Angriff schießen sie dann aus dem Hinterhalt hervor, erreichen die Beute nach ein bis zwei Sprüngen, stürzen sich auf sie und reißen sie nieder. Während andere Großkatzen größere Beutetiere typischerweise mit einem Kehlbiss und kleinere mit einem Nackenbiss töten, können Jaguare ihrer Beute zudem mit ihrem außergewöhnlich starken Gebiss den Schädel durchlöchern. Es wird angenommen, dass der Schädelbiss eine Anpassung an die Verfügbarkeit von gepanzerten Beutetieren darstellt. Des Weiteren packen Jaguare größere Beutetiere manchmal auch am Kopf und brechen ihnen beim Niederreißen das Genick. Kleinere Beutetiere töten sie außerdem gelegentlich mit einem Schlag auf den Kopf. Eine weitere Jagdstrategie ist das Auflauern an vielversprechenden Orten wie Wasserstellen oder Suhlen. Bei der Jagd springen sie auch mal ins Wasser. Es wird zudem angenommen, dass Jaguare Fische mit ihrem Schwanz anlocken. Jaguare sind Opportunisten und haben ein sehr breites Beutespektrum. Sie fressen alles von Schildkröteneiern bis zu Nutzieren, die drei bis vier Mal schwerer sind als sie selbst. Dabei gehören große Huftiere zu ihrer Lieblingsspeise. Ihre Diät umfasst Affen, Agutis, Ameisenbären, Faultiere, Fische, Gürteltiere, Hirsche, Hörnchen, Krokodile, Leguane, Nabelschweine, Schildkröten, Tapire, Vögel, Wasserschweine und vieles mehr. Insgesamt stehen mindestens 85 Arten auf ihrem Speiseplan. In den Regionen im Verbreitungsgebiet des Jaguars, wo Wald in Weideland für die Viehhaltung umgewandelt wurde, machen manchmal Nutztiere einen Großteil der Ernährung aus.