WWF-Artenlexikon
Blauwal (Balaenoptera musculus)
Lebensraum | offenes Meer sowie flachere Meere mancher Kontinentalschelfs und Ozeanplateaus |
Geografische Verbreitung | weltweit in allen Weltmeeren außer dem Nordpolarmeer, wobei sich die Verbreitungsgebiete der verschiedenen Unterarten unterscheiden. |
Nördlicher Blauwal: Nordatlantik, Nordpazifik | |
Antarktischer Blauwal: in den Meeren um die Antarktis | |
Zwergblauwal: Indischer Ozean und südwestlicher Südpazifik rund um Australien | |
Gefährdungsstatus | Blauwal laut IUCN: „stark gefährdet“, wobei die Unterart Antarktischer Blauwal als „vom Aussterben bedroht“ gilt und für die Unterart Zwergblauwal die „Datenlage ungenügend“ ist. CITES: Anhang I |
Bestandsgröße | weltweit ca. 10.000 bis 25.000 |
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Das größte Tier der Welt
Der Blauwal ist vermutlich das größte bekannte Lebewesen, das jemals auf der Erde gelebt hat. Das Herz eines Blauwals hat die Größe eines VW-Käfers und sein Magen fasst ca. zwei Tonnen Krill. Der größte bisher gefundene Blauwal war über 35 Meter lang, der schwerste wog etwa 190 Tonnen.
Blauwale erreichen durchschnittlich eine Körperlänge von 24 bis 27 Metern und wiegen etwa 130 bis 150 Tonnen. Der Zwergblauwal ist der kleinste Blauwal, er wird maximal 24 Meter lang und etwa 70 Tonnen schwer.
Der Blauwal gehört zu den Bartenwalen und zur Familie der Furchenwale. Er weist eine blaugraue Grundfarbe auf, die besonders auf dem Rücken grau oder weiß gesprenkelt ist. Die Unterseite der Blauwale ist hellgrau oder gelb-weiß. Der Blauwal besitzt die typisch schlanke Gestalt der Furchenwale und hat eine kleine, weit hinten am Rücken sitzende Rückenflosse.
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Weiterführende Informationen
Das Verbreitungsgebiet des Blauwals liegt zum einen im Nordatlantik und Nordpazifik, zum anderen im südlichen Indischen Ozean, Südpazifik und in den Meeren um die Antarktis.
Blauwale unternehmen große jahreszeitlich bedingte Wanderungen. Die verschiedenen Populationen verbringen den Sommer in den kühleren, nahrungsreichen Gewässern der Polarregionen und fressen sich erhebliche Fettreserven an. Ihre Hauptnahrung besteht aus Krill – etwa fünf Zentimeter großen Krebstierchen. Den restlichen Teil des Jahres nehmen die Blauwale kaum Nahrung auf. Im Herbst schwimmen sie Richtung Äquator, um sich im Winter in gemäßigten und subtropischen Gebieten zu paaren und ihre Kälber zu gebären. Im Frühjahr wandern sie zurück in Richtung der Polargebiete.
Der Blauwal wurde von Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts massiv bejagt, was zu einem drastischen Rückgang seiner Bestände führte. Erst das 1967 von der Internationalen Walfangkommission IWC erlassene Jagdverbot auf Blauwale brachte effektiven Schutz. Während sich deren Bestände in der nördlichen Hemisphäre von der Ausbeutung teilweise erholt haben, zeichnet sich für die Populationen auf der Südhalbkugel kein Aufwärtstrend ab.
Der WWF fördert weltweit Projekte zum Schutz bedrohter Walarten. Dazu zählen zum Beispiel Feldforschung, Entwicklung von Maßnahmen gegen Beifang von Walen in Fischernetzen und Studien zum Einfluss von Meeresverschmutzung auf Wale. Außerdem wirkt der WWF an nationalen und internationalen Konventionen und Vereinbarungen zum besseren Schutz der Wale mit.