Lebensraum | tropische Wälder |
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Geografische Verbreitung | südliche Malaiische Halbinsel |
Gefährdungsstatus | IUCN: "vom Aussterben bedroht", CITES: Anhang I |
Bestandsgröße | ca. 250, Trend: abnehmend |
Der Malaysia-Tiger im Steckbrief

Nur im Erbgut erkennbar
Morphologisch ist der Malaysia-Tiger dem Indochinesischen Tiger sehr ähnlich, weshalb er erst im Jahr 2004 durch genetische Analysen als eigene Unterart erkannt wurde. Das Verbreitungsgebiet des Malaysia-Tigers beschränkt sich auf die südliche Malaiische Halbinsel, die Westmalaysia und den südlichsten Zipfel Thailands umfasst. Diese Unterart ist jedoch nicht in den malaysischen Bundesstaaten Sabah und Sarawak anzutreffen, die auf der Insel Borneo liegen. Dort deutet lediglich ein fossiler Zahnfund darauf hin, dass Tiger einst auch Borneo besiedelten.
Auf der gesamten Malaiischen Halbinsel ist ihre Populationsdichte aufgrund der spärlichen Beutetierbesiedlung sehr dünn. Wenn Tiger keine Beute finden, gehen sie mitunter auf Futtersuche in Siedlungsgebiete und reißen dort Nutztiere. Die entstehenden Schäden können dabei erheblich sein: Zwischen 1993 und 2003 entstanden beispielsweise den Bauern in Terengganu, einer der ärmsten Gegenden der Malaiischen Halbinsel, durch Nutztierverlust geschätzte 300.000 Euro Schaden – was für die meisten existenzbedrohend ist. Die für diese Schäden verantwortlichen Tiger werden oft von aufgebrachten Dorfbewohnern getötet und ihre Körperteile auf dem Schwarzmarkt gewinnbringend verkauft.
Die Kombination aus massivem Lebensraumverlust, einer geringen Dichte an Beutetieren und dem oben beschriebenen Mensch-Tiger-Konflikt ist eine tödliche Mischung, weshalb die Tigerzahlen in den letzten Jahren dramatisch abgenommen haben.
Wissenschaftler und Naturschützer fordern die Regierung immer wieder auf, endlich mehr Verantwortung im Tigerschutz zu übernehmen. Zum einen ist dringend eine nationale Tigerzählung notwendig, um überhaupt ein wissenschaftlich belegtes Bild darüber zu bekommen, wie viele Tiger es in Malaysia noch gibt. Zum anderen sind umfassende Schutzbemühungen erforderlich, die nicht nur die Mensch-Tiger-Konflikte reduzieren, sondern auch die Lebensräume und wichtige Pufferzonen besser schützen, so dass sich die Tiger, vor allem aber auch ihre Beutetiere, wieder erholen können.
Weitere Informationen zu Tigern
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Tiger: die größte Raubkatze der Erde
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
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Amur-Tiger
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Indochinesischer Tiger
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